Ziviler Überschallflug: Boom XB-1 fliegt erstmals Überschallgeschwindigkeit
Das zivile Überschallflugzeug Boom XB-1 hat erstmals die Schallmauer durchbrochen. Boom Supersonic plant bereits das nächste Überschallflugzeug-Projekt.
Das von dem zivilen US-Flugzeugbauer Boom Supersonic entwickelte einsitzige Überschallflugzeug Boom XB-1 hat am Dienstag bei einem Testflug über der Mojave-Wüste im US-Bundesstaat Kalifornien erstmals die Schallmauer durchbrochen. Der Jet ist damit das erste zivile Überschallflugzeug der USA.
Das Flugzeug startete gegen 8.00 Uhr (Ortszeit) und flog dann zwei Kurven, um auf 35.000 Fuß, etwa 10,7 km, aufzusteigen. Danach flog die XB-1 eine lange Gerade und erzielte eine Geschwindigkeit von Mach 1,1. Zuvor durchbrach es mit einem hörbaren Knall die Schallmauer. Nach einem Rundflug setzte das Flugzeug zur Landung an und landete sicher auf der Erde.
Die Boom XB-1 steuerte der Chefpilot von Boom Supersonic, Tristan Brandenburg. Er durfte bei dem Testflug nur einen begrenzten Luftraum nutzen, in dem sich das Flugzeug bewegen durfte und für den es zugelassen ist. Während des Fluges wurde es von einer Northrop T-38 begleitet, einem Militärjet, den das US-Militär zu Ausbildungszwecken nutzt und der ebenfalls Überschallgeschwindigkeit erreichen kann. Die T-38 lieferte Aufnahmen während des Fluges. Die Live-Bilder wurden über eine Starlink-Satelliten-Breitbandübertragung realisiert. Dazu hatten die Ingenieure eine Starlink-Antenne in das Heck des Begleitflugzeugs eingebaut.
Überschallpassagiermaschine geplant
Die XB-1 ist derzeit lediglich ein Demonstrationsflugzeug für den Überschallflug. Boom Supersonic plant auf Grundlage der Ergebnisse der XB-1, ein Passagierflugzeug für Überschallflüge herauszubringen. Dieses Flugzeug mit der Bezeichnung Overture soll dann noch deutlich schneller fliegen können und über Wasser mit mehr als 1,7 Mach fliegen. Über Land soll die Geschwindigkeit dagegen auf 0,94 Mach gedrosselt werden, um den lauten Überschallknall beim Durchbrechen der Schallmauer zu vermeiden. Bis zu 80 Passagiere soll die Overture transportieren können.
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Ziel dabei ist es, größere zivile Flugstrecken in kürzerer Zeit bewältigen zu können, wie es etwa das Passagierflugzeug Concorde bei Transatlantikflügen getan hat. Die Concorde erreichte in etwa 60.000 Fuß Höhe eine Geschwindigkeit bis zu 2,23 Mach (2405 km/h). Eingesetzt wurde das als Gemeinschaftsprojekt von Air Fance und British Airways entwickelte Flugzeug von 1976 bis 2003 in kommerziellen Flügen. Ein Absturz einer Concorde nach dem Start auf dem französischen Flughafen Paris-Charles de Gaulle im Jahr 2000 und der unwirtschaftliche Betrieb sorgten aber dafür, dass die Maschine 2003 außer Dienst gestellt wurde.
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(olb)