Brainshare: NetWare 6.5 fördert Selbstbedienung

Einfache Nutzer sollen durch die neue NetWare das Netzwerk wie ein "mündiger Bürger" nutzen können.

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Von
  • Detlef Borchers

Im Sommer soll die neue NetWare 6.5 fertig sein, doch mit seiner Hausmesse Brainshare setzt Novell schon jetzt eine Werbemaschine in Gang, die dem Verkauf richtig Dampf machen soll. "Frühere Versionen unserer NetWare wurden über die Techniker und Administratoren verkauft, die dieses und jenes Feature einschätzen konnten", erklärte John Pugh, Novells Corporate Technology Strategist, gegenüber heise online. "Die Version 6.5 ist anders, sie richtet sich an den CIO, allgemein an Nicht-Techniker, die sich über die immensen Kosten beim Helpdesk wundern."

Der zentrale Aspekt der neuen NetWare soll nach Pugh in der Aufforderung an den einfachen Nutzer bestehen, das Netzwerk wie ein mündiger Bürger zu benutzen. "Wir tanken unsere Autos selbst, wir kaufen selbst im Supermarkt ein, aber wenn wir eine Fax-Nummer brauchen, dann rufen wir beim Support an. Das kostet." An Stelle der aufwendigen Unterstützung setzt Novell in der neuen NetWare auf eGuide, eine Art Suchmaschine, die Internet-Ressourcen, den Verzeichnisdienst eDirectory und die persönlichen Ordner durchforstet.

Für die User soll das Netz zum Selbstbedienungsladen werden: Endnutzer werden Verzeichnisinformationen nach ihren Bedürfnissen anlegen, ihr virtuelles Office mit der gewünschten Software selbst einrichten und einen Drucker mit einem Mausklick auf dem Lageplan selbst installieren und ihre Dateien selbst sichern, verspricht Novell für die neu gestalteten Komponenten eGuide, iPrint, iFolder und Virtual Office. Bis zu 50 Prozent der klassischen Supportanfragen sollen damit entfallen.

Auch den Technikern soll Netware 6.5 das Leben einfacher machen. Besonders stolz ist Novell auf die neue Server Consolidation Utility und die durchgehende Verwendung von iSCSI als SAN-Speichersystem für NetWare-Installationen. Das Konsolidierungsprogramm soll die Dateihaltung und -nutzung in den verschiedenen Zweigstellen analysieren und anschließend das Gros der Dateien in der Zentrale zusammenführen. Vor Ort sollen Server zurückbleiben, die nicht mehr lokal gewartet werden müssen und fortlaufend vom Nterprise Branch Office versorgt werden. "In den Zweigstellen sind keine vollwertigen Server mehr nötig. Wie in der Ökonomie durchläuft die Vernetzungstechnik Zyklen, in denen expandiert und wieder zentralisiert wird. Wir befinden uns jetzt in einer Phase der Zentralisierung. Das gilt nicht nur für Novell, das gilt auch für Mitbewerber wie IBM", erklärte Pugh, "es ist aber Unfug, von einer Wiederkehr der Mainframes zu reden. Wann haben je Nutzer auf einem Terminal am Mainframe ihr virtuelles Office selbst einrichten dürfen?" (Detlef Borchers) / (anw)