Branchenkreise: Vodafone für Start einer Billigmarke vorbereitet

Die Planungen für die Vodafone-Billigmarke Tango seien weit fortgeschritten und die Zweitmarke könne jederzeit starten, jedoch bremse der Vodafone-D2-Chef angesichts starken Kundenzuwachses.

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Von
  • dpa

Der britische Mobilfunkkonzern Vodafone ist für den Start einer Billigmarke in Deutschland gerüstet. Die Planungen für Tango seien weit fortgeschritten und die Zweitmarke könne jederzeit starten, erfuhr die Wirtschaftsnachrichtenagentur dpa-AFX am Donnerstag aus Branchenkreisen. Neben Vodafone D2 dränge auch die italienische Tochterfirma den Konzern auf den Start einer eigenen Zweitmarke.

Allerdings bremst der seit Anfang Oktober amtierende Chef von Vodafone D2, Friedrich Joussen, das Projekt. Vorerst solle Tango nicht an den Markt gehen, hieß es. Grund sei vor allem der hohe Kundenzuspruch in den vergangenen Quartalen. Allein in den Monaten Juli bis September gewann Vodafone 539.000 Neukunden in Deutschland und übertrumpfte damit Marktführer T-Mobile bei den Neuzugängen leicht. Bislang hatte sich Vodafone offiziell von dem Billiganbieter unbeeindruckt gezeigt.

Ein Vodafone-Sprecher äußerte sich nicht zu den Tango-Plänen, machte aber deutlich, dass es derzeit keinen Anlass für einen Start ins Billigsegment gebe. "Vodafone D2 hält viele günstige Angebot für die Kunden bereit." Für weitere sehe das Unternehmen daher zurzeit keinen Bedarf, betonte er.

Die Briten verfügen über einen starken Markennamen und wollen sich mit der Konzentration auf das UMTS-Geschäft als Innovationsführer in Deutschland etablieren. Eine eigenständige Billigmarke könnte diesem Image schaden. Bislang ist nur der Mobilfunkbetreiber E-Plus in diesem Geschäftsfeld mit der Tochter Simyo aktiv; viele Service-Provider mit Discountangeboten haben allerdings in der letzten Zeit zu einem starken Preisverfall im Mobilfunk geführt. Unter Handlungsdruck könnte Vodafone D2 nach Expertenmeinung endgültig geraten, wenn der Kundenzuspruch nachlassen oder die Anbieter T-Mobile und O2 aggressiv ins Billigsegment einsteigen würden. (dpa) / (jk)