Breitbandinitiative lädt zur Herbstkonferenz

Welche Bandbreite braucht Deutschland in Zukunft und wie lässt sie sich erreichen? Die Breitbandinitiative sieht angesichts prognostizierter Kosten von mindestens 20 Milliarden Euro viel Diskussionsbedarf.

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Alle Haushalte sollen bis 2018 flächendeckend über einen Zugang zu leistungsfähigen Breitbandnetzen von mindestens 50 Megabit pro Sekunde verfügen. Drei Viertel der deutschen Haushalte sollen immerhin bis Ende 2014 50 MBit/s erhalten können. So sieht es die Breitbandstrategie des Bundes vor. Bis Ende 2012 war immerhin mehr als die Hälfte der Haushalte überwiegend in urban geprägten Gebieten entsprechend versorgt. Die Ergebnisse der Kostenstudie "Breitband" im Auftrag des BMWi zeigen: Auf die öffentliche Hand kommen Kosten von mindestens 20 Milliarden Euro zu.

Für die kommende Legislaturperiode sieht das BMWi vor diesem Hintergrund neue wesentliche Fragen: Welche Bandbreite braucht Deutschland in Zukunft und wie lässt sie sich erreichen? Sind die Rahmenbedingungen dafür gegeben? Investieren Staat und Wirtschaft genug und vor allem an der richtigen Stelle? Und lassen sich ideale Investitionsbedingungen schaffen? Auch sieht das BMWi eine neue Diskussion um die künftige Nutzung der Frequenzen aufkommen.

Für Spannung dürften allein die gegeneinander aufgestellten Techniken Glasfaseranschluss und Vectoring sorgen. Früheren Plänen zufolge sollte längst jeder zehnte der 40 Millionen deutschen Haushalte einen Glasfaseranschluss haben. Zum Jahreswechsel gab es hierzulande jedoch nur knapp über 200.000 Glasfaseranschlüsse. Den Anteil hochzuschrauben, wird nicht billig: Ein flächendeckender Ausbau würde laut der Breitbandstudie 93 Milliarden kosten. Aber der politische Wille, die schnelle Glasfaser zu fordern, scheint schlaff. Statt dessen lässt man die Telekom lieber mit Vectoring kleckern.

Netzwerk-Inventur: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat für eine Studie zum Breitbandausbau den aktuellen Stand des TK-Infrastrukturausbaus straßengenau und flächendeckend für ganz Deutschland aufbereiten lassen.

Die Konferenz Herausforderung Breitband – Strategien für zukunftsfähige Netze läuft vor dem Hintergrund explodierender Datenraten im Internet, steigender Nutzerzahlen und zunehmender Anwendungskomplexität. Den Breitbandausbau diskutieren Unternehmensvertreter und EU-Kommissionsmitglieder. Die Themen der Herbstkonferenz lauten: "Herausforderung Breitbandinvestitionen" und "Herausforderung Frequenznutzung". Die Veranstaltung läuft am 5. November von 15:00 bis 18:00 Uhr im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin.

Die Deutsche Breitbandinitiative ist ein gemeinsames Projekt von Bundeswirtschaftsministerium, Initiative D21 und BITKOM, das seit 2002 als Diskussionsplattform die wichtigsten Akteure der Branche immer wieder zusammenbringt. In zahlreichen Veranstaltungen und Publikationen steht der Ausbau und Nutzen der Breitbandtechnologie im Mittelpunkt. (dz)