Bremer Staatsrat soll nächster BKA-Chef werden

Der parteilose Bremer Staatsrat beim Senator für Inneres Holger Münch soll Anfang Dezember die Nachfolge von Jörg Ziercke antreten.

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Der stellvertretende Bremer Innensenator Holger Münch wird neuer Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA). Das Bundesinnenministerium in Berlin hat der dpa einen Bericht von Radio Bremen bestätigt.

Der Kriminalpolizist Münch folgt auf Jörg Ziercke, der den Spitzenposten des BKA nach gut zehn Jahren im November abgeben wird. Der 1961 geborene Münch hat unter anderem das Landeskriminalamt Bremen geleitet und war von 2009 bis 2011 Polizeipräsident des Stadtstaates. Seitdem ist er als Staatsrat Stellvertreter von Innensenator Ulrich Mäurer (SPD).

Als Polizeichef hat sich der parteilose und gebürtige Bremer Münch auf die Bekämpfung der Kriminalität konzentriert, wie Radio Bremen aufzählt. Er trieb unter anderem den Einsatz von künstlicher DNA an, womit die Bremer Polizei Vorreiter in Deutschland war. Auch das Verbot des Rockerclubs Mongols fiel in seine Amtszeit. Münch hatte auch schon frühzeitig auf das Problem krimineller Familienclans in Bremen hingewiesen.

SPD-Mitglied Ziercke, der Ende Februar 2004 zum BKA-Präsidenten berufen wurde, hat sich stets für die Speicherung von Verbindungsdaten eingesetzt. Auch das Urteil Europäischen Gerichtshofs stehe dieser nicht entgegen, sagte er im April. Ziercke sprach sich auch dafür aus, dass Ermittler Daten für die Fahndung verwenden dürfen, die aus der Mauterhebung gewonnen werden und bezeichnete die Online-Durchsuchung als unerlässlich für die Strafverfolgung.

Die Bremer Grünen sehen Münchs Weggang als einen "Verlust für den Bremer Senat und die Bremer Politik". Münch übernehme keine leichte Aufgabe. Das BKA und sein Präsident habe in der Edathy-Affäre massiv an Vertrauen verloren. (anw)