Briefwahlunterlagen per Mausklick: Pilotprojekt erneut verschoben
Bereits zum zweiten Mal hat die Bundesdruckerei ein Pilotprojekt für den virtuellen Behördengang verschoben.
Bereits zum zweiten Mal hat die Bundesdruckerei ein Pilotprojekt für einen virtuellen Behördengang in Passau verschoben. Das Berliner Unternehmen hatte aus Anlass der Bundestagswahl in der niederbayerischen Dreiflüssestadt die neue Bürgerkarte bCard testen wollen. Mit Hilfe der Chipkarte sollten die Wähler ihre Briefwahlunterlagen anfordern können. Ursprünglich sollte das System bereits bei den bayerischen Kommunalwahlen im März in Passau eingesetzt werden, war aber damals bereits wegen Problemen abgesetzt worden.
Projektleiter Walter Landvogt von der Bundesdruckerei macht eine Änderung des Melderechtes für die Verzögerung verantwortlich. Die Bürgerkarte müsse überarbeitet und die Beamten der an dem Modellvorhaben beteiligen drei Städte entsprechend geschult werden. Außer in Passau soll die Karte zunächst auch in Ulm und Bremerhaven eingesetzt werden.
Mittels der Chipkarte und einem Kartenlesegerät am heimischen PC soll es in Zukunft auch möglich sein, Pässe oder einen neuen Führerschein über das Internet zu beantragen. Solch ein spezielles Kartenlesegerät kostet nach Angaben des Projektleiters zwischen 20 und 90 Euro. Die Geräte könnten allerdings auch für andere Internetanwendungen wie Online-Banking genutzt werden.
Die Bundesdruckerei hatte das Projekt bereits vor eineinhalb Jahren bei der CeBIT 2001 in Hannover vorgestellt. Im kommenden Monat soll die überarbeitete Version der bCard bei der Fachmesse Systems in München erneut präsentiert werden. (dpa) / ()