Britische Regierung soll Warnung vor WorldCom-Betrug verschlampt haben

Eine ehemalige Angestellte des bankrotten US-Telcomkonzerns WorldCom hat angeblich schon 1999 auf betrügerische Finanzpraktiken in dem Unternehmen hingewiesen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Eine ehemalige Angestellte des bankrotten US-Telecomkonzerns WorldCom hat angeblich schon 1999 auf betrügerische Finanzpraktiken in dem Unternehmen hingewiesen. Laut Wall Street Journal hatte Geraldine Kelly, die für die WorldCom-Niederlassung in London gearbeitet hat, das britische Handelsministerium bereits vor drei Jahren über dubiose Finanzpraktiken ihres Unternehmens informiert. Die britischen Behörden sollen die Hinweise jedoch nicht an ihre amerikanischen Kollegen weitergeleitet haben. Das geht aus einer beeideten Aussage hervor, die Kelly vor dem Untersuchungsausschuss des US-Parlaments gemacht hat.

Der bankrotte Konzern musste bis jetzt 7,18 Milliarden US-Dollar an betrügerischen Fehlbuchungen einräumen –- die Bilanztricksereien sollen bis ins Jahr 1999 zurückreichen. Die amerikanische Wertpapier-und Börsenkommission SEC hat WorldCom verklagt. Das US-Justizministerium, die SEC und mehrere Kongressausschüsse untersuchen das Unternehmen. Es laufen auch Klagen von WorldCom-Anleihebesitzern. WorldCom ist in mehr als 65 Ländern aktiv und hat nach der Entlassung von 17.000 Beschäftigten noch mehr als 60.000 Mitarbeiter. Die Gesellschaft hat mehr als 20 Millionen Telefon- und Tausende von Unternehmenskunden. (wst)