Britische Regierung will Altersverifizierung für Konsumenten von Online-Pornos

Die britische Regierung will beim Besuch auf Pornoseiten Alterskontrollen durchführen – über die Angabe von Kreditkarten- oder Passdaten.

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(Bild: Dmitri Ma/Shutterstock.com)

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In Großbritannien ist in den nächsten Monaten ein Gesetz geplant, das Konsumenten von Pornofilmen in Zukunft zum Nachweis ihrer Volljährigkeit verpflichtet, wie die BBC berichtet – zum Schutz Minderjähriger vor expliziten Inhalten. Ein Gesetzentwurf des britischen Parlaments zur Verbesserung der Online-Sicherheit (Online Safety Bill) soll so geändert werden, dass auch kommerzielle Pornoseiten in den Geltungsbereich des Gesetzes aufgenommen werden – bisher gilt dies nur für Anbieter nutzergenerierter Pornografie wie die Plattform für virtuelle Sexarbeit "OnlyFans".

Bald können Pornoguckerinnen und -gucker von den Webseitenbetreibern aufgefordert werden, ihr Alter über den Besitz einer Kreditkarte oder über einen Drittanbieterdienst nachzuweisen. Webseiten ohne solche eine Verifikation könnten laut BBC mit einer Geldstrafe von bis zu 10 Prozent ihres weltweiten Umsatzes rechnen. Studien würden zeigen, dass die Hälfte aller 11- bis 13-Jährigen bereits pornografische Inhalte zu Gesicht bekommen haben. Experten sind der Ansicht, dass dies den Kindern ein ungesundes Bild von Sex und Einverständnis geben würde. Dies könne dazu führen, dass sie Missbrauch nicht anzeigen.

Laut dem britischen Minister für Digitales, Chris Philp, sei es für Kinder zu einfach, online auf pornografische Inhalte zuzugreifen. "Eltern verdienen die Gewissheit, dass ihre Kinder online vor Dingen geschützt sind, die kein Kind sehen sollte", sagte er. "Wir verschärfen jetzt das Gesetz zur Online-Sicherheit, so dass es für alle Pornoseiten gilt, um sicherzustellen, dass wir unser Ziel erreichen, das Internet zu einem sichereren Ort für Kinder zu machen."

Die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom könne dann abgesehen von Geldstrafen gegen nicht kooperierende Webseiten verhängen, sondern diese auch für den Zugang zum Vereinigten Königreich sperren. Zusätzlich würden die Betreiber von Pornoseiten auch strafrechtliche Konsequenzen fürchten müssen, sofern sie sich nicht an die künftigen Auflagen halten.

Zunächst sollten Betreiber von Pornoseiten selbige bereits mit dem Digital Economy Act von 2017 gegen die Nutzung von Minderjährigen absichern, jedoch tut die Mehrheit dies nicht ausreichend. Der von den Betreibern integrierte Schutz greife meist nur bei bereits auf dem Gerät installierten Jugendschutzprogrammen.

(mack)