Britischer Guardian verliert eine halbe Million Lebensläufe

Die britische Tageszeitung "The Guardian" ist nach eigenen Angaben einem Angriff zum Opfer gefallen, beim dem Kriminelle in die Online-Stellenbörse eindrangen.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Die britische Tageszeitung "The Guardian" ist nach eigenen Angaben einem Angriff zum Opfer gefallen, bei dem Kriminelle in Systeme der Online-Stellenbörse eindrangen. Die Einbrecher hatten vermutlich Zugriff auf schätzungweise ein halbe Million Datensätze von Bewerbern inklusive deren Lebensläufe – viele davon sollen aber bereits veraltet gewesen sein.

Der Guardian hat die betroffenen Anwender über das Problem per Mail informiert. Insgesamt nutzen rund 10 Millionen Anwender die Stellenseite des Guardian. Die US-Seite des Guardian soll nicht betroffen sein. Die Tageszeitung macht keine Angaben darüber, wie die Kriminellen in die Systeme eingedrungen sind. Mittlerweile soll die Lücke aber geschlossen sein. New Scotland Yard ermittelt bereits in dem Fall.

Was die Kriminellen mit den Daten vorhaben, ist nicht bekannt. Möglicherweise versuchen sie, diese weiter zu verkaufen. Interessanterweise äußerte in Zusammenhang mit Datenschutzproblemen der renommierte Krypto- und Datenschutzexperte Bruce Schneier vor wenigen Tagen in einem Interview, dass er weniger die Angriffe von Kriminellen auf die Privatsphäre fürchte als vielmehr die Eingriffe der Regierung. Auch die Marketingstrategen in Unternehmen und Information Broker würden mit dem Sammeln, Wiederverwenden und Weiterverkaufen persönlicher Daten mehr Schäden beim Datenschutz anrichten als es Kriminelle je tun könnten. (dab)