Brocade: Mehr Partner, neue Zertifizierung für Edge-Technologie

Wie Cisco wendet sich auch Brocade verstärkt mittelständischen Kunden zu, um weiter wachsen zu können. Die Ethernet-basierenden ICX-Produkte, eine wartungsarme Netzwerkstrategie und das Werben um neue Partner sollen den Markt erschließen helfen.

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Von
  • Ariane Rüdiger

"Für unsere Ethernet-Edge-Produkte haben wir eine neue Zertifizierung aufgelegt", Frank Kölmel, Vertriebsleiter Brocade für die Region DACH

(Bild: Brocade)

Technisch, so betonte Brocade-CEO Mike Klayko anlässlich einer Kundenveranstaltung auf dem Frankfurter Flughafen, steht der Netzwerkbereich der IT heute dank BYOD (Bring your own Device) wieder einmal vor einer völlig neuen Herausforderung im "Edge". Um diese zu bewältigen, hat Brocade seine neue Strategie "Effortless Network" entwickelt und flankiert sie durch die HyperEdge-Technologie sowie die ICX-Switch-Produkte. Zwei Geräte aus der mittelstands- respektive Edge-tauglichen Serie, ICX 6450 und ICX 6430, die aus dem Erbe der aufgekauften Foundry Networks resultiert, wurden Anfang März vorgestellt.

Der Clou dabei: Mit HyperEdge lassen sich unabhängig vom Standort Edge-Switches bis zu achtfach kaskadieren und dann als logische Einheit verwalten. "Patches oder andere Aktualisierungen, Rechteeinstellungen und so weiter müssen dann nur noch einmal für alle Switches und Ports auf den Weg gebracht werden", betont Frank Kölmel, der Brocades Vertrieb im Raum DACH verantwortet. Das sei genau die Erleichterung im Management, auf die viele gerade mittelständische Firmen mit sehr überschaubaren IT-Budgets und -Teams warteten. "Die Kunden wollen Netze aus einem Guss vom Rechenzentrum bis in die Peripherie", betont Albert Soto, Brocades Vertriebschef in Europa. Nun habe man ihnen auch im Edge eine interessante technologische Alternative anzubieten, die sich noch dazu erheblich besser rechne als vergleichbare Angebote. Hinsichtlich der Absatzerwartungen gibt sich das Management aber zugeknöpft.

Außerdem will Brocade seinen Channel um einen expliziten Mittelstandsarm erweitern: Bis April sollen am liebsten 20 neue Partner mit 10 bis 20 Mitarbeitern an Bord sein. Dabei werden solche Channel-Partner gesucht, die entweder einen regionalen oder einen vertikalen Schwerpunkt, beispielsweise auf Kliniken, haben, das heißt, in engem Kontakt mit ihren Kunden stehen. Derzeit laufen mehrere Initiativen, um dieses Ziel zu realisieren.

Fest steht, dass Brocade für die ICX-Produkte und die "Effortless Network"-Strategie eine weitere Zertifizierung auflegt, nämlich die zum Brocade-Accredited-Campus-Networking-Spezialisten. Sie kann von den heutigen Brocade-Partnern zusätzlich zu anderen Qualifizierungen erworben werden und reicht bei Neulingen aus, um zur Schar der zertifizierten ADN-Partner zu zählen. Fachlich müssen Campus-Netzwerker sich vor allem mit Stacking-Technologien, den Netzschichten 2 und 3, dem Netzwerkedge und allem, was damit zusammenhängt, auskennen. Das grundlegende Training mit allen zertifizierungserforderlichen Kenntnissen findet in erster Linie als Webinar über die neue Website MyBrocade statt und ist dann frei. Wer weitergehende Kenntnisse erwerben will, kann aber auch Präsenzkurse besuchen.

Viele weitere Details zu den neuen Mittelstandsprogrammen für Händler kommuniziert Brocade aber nur zurückhaltend. Die Rabatte zum Beispiel möchte Brocade nur im persönlichen Kontakt zu potenziellen Partnern besprechen. Auf erreichbare Margen will man sich nicht festlegen. Der preisgünstige Erwerb von Demoprodukten und Marketingzuschüsse sind geplant. Partner können die Produkte im Vorhinein kostenlos bei sich ausprobieren, um die Kunden besser zu beraten. Der Hersteller will auch sein Prämienprogramm zudem auf reine Ethernet-Spezialisten ausweiten. Betreut werden alle Partner durch ein in Deutschland fünfköpfiges Channel-Team und die Distributoren.

Als weiteren Anreiz, sich Brocade-Produkten zuzuwenden, hat der Hersteller nun auch für den Raum EMEA in Großbritannien ein eigenes regionales Briefing-Center errichtet, über dessen genauen Ort der Hersteller allerdings keine Angaben macht. Auch Partner können sich in dem Center alle Produkte und Produktkonstellationen bei der Arbeit ansehen. (map)