Buchriese Random House bewegt sich auf Apple zu

Bislang hatte die Bertelsmann-Tochter das sogenannte Agency-Modell, das im iBooks-Laden für elektronische Bücher gilt, abgelehnt. Das soll sich nun ändern.

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Die Bertelsmann-Tochter Random House ändert ihre Strategie. Wie es in einer knappen Stellungnahme in der Nacht zum Dienstag hieß, werde ab dem 1. März auch der weltgrößte Verleger englischsprachiger Druckwerke für E-Book-Verkäufe in den USA das so genannte Agency-Modell zulassen. "Künftig wird Random House den Endkundenpreis für die elektronischen Bücher festsetzen, die wir publizieren und den Verkäufern eine Provision bereitstellen." Das neue Modell garantiere dem Retail-Bereich eine höhere Marge. Die Investition diene dem Zweck, einen erfolgreichen Übergang in die digitale Zukunft zu erlauben. "Außerdem wollen wir neue Retail-Partnerschaften knüpfen."

Bislang gab sich Random House im Zukunftsmarkt der elektronischen Bücher eher traditionell: Das Agency-Modell, bei dem ein Reseller im Web oder anderswo den Kontakt zum Endkunden herstellt und dem Verlag dafür einen prozentualen Anteil am Umsatz von zumeist 30 Prozent abnimmt, wollte der Verlag bislang nicht übernehmen. Stattdessen übertrug Random House das Print-Geschäftsmodell auf den E-Book-Sektor: Dabei kauft ein Buchhändler Druckwerke zu einem reduzierten Preis und schlägt dann eine Marge auf. Das Resultat: Bislang wollte sich beispielsweise Apple nicht dazu entschließen, Random-House-Titel in seinen Online-Laden iBooks aufzunehmen. Amazon machte mit seinem E-Book-Dienst Kindle dagegen mit, auch wenn das – zumindest dem Vernehmen nach – teilweise mit einem Minus-Geschäft verbunden war.

Noch ist unklar, wann erste Random-House-Titel in Apples iBooks-Laden erscheinen werden. Die Bertelsmann-Tochter war der letzte Großverlag in den englischsprachigen Top 6, der das Agency-Modell umsetzte.

[Update: Der US-iBookstore führt inzwischen etliche Titel des Verlags.] (bsc)