Bürgermeister von New York und Miami wollen Gehalt in Bitcoin

Zwei US-Bürgermeister versuchen, sich öffentlich in Sachen Bitcoin-Freundlichkeit zu übertrumpfen. Dahinter steht ein Standort-Wettbewerb um die Krypto-Branche.

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(Bild: Shutterstock)

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Der in dieser Woche zum neuen Bürgermeister New Yorks gewählte Demokrat Eric Adams will seine ersten drei Gehälter im Amt in Form von Bitcoin erhalten. Das teilte er via Twitter mit – und reagierte damit auf einen Tweet seines kürzlich wiedergewählten, republikanischen Amts-Kollegen Francis Suarez aus Miami. Suarez hatte auf die Frage eines Twitternutzers, wann sich der erste Politiker sein Gehalt in Bitcoin auszahlen lasse, erklärt: "Ich nehme meinen nächsten Gehalts-Scheck zu hundert Prozent in Bitcoin. Problem gelöst."

Hinter dem spielerischen Wettbewerb steht das Bemühen, der eigenen Kommune das Image der Kryptowährungshauptstadt der USA zu verpassen. "In New York denken wir immer groß", sagte Adams. Die Stadt werde das künftige Zentrum der Kryptobranche und anderer schnell wachsender und innovativer Industrien sein. Im Gespräch mit der Finanznachrichtenagentur Bloomberg erklärte Adams, dass es ihm um ein "freundliches Konkurrieren" mit Miami gehe und man prüfen wolle, wo in der Kommune Hürden für das Wachstum von Kryptofirmen liegen könnten.

Bislang dürfte Miami jedenfalls die Nase vorn haben. Dank kryptofreundlicher Politik finden hier etwa große Branchenkonferenzen wie zuletzt die Bitcoin 2021 statt, ebenfalls haben sich zahlreiche einschlägige Start-ups angesiedelt. Seit Juni gibt es einen Miami-Coin, bei dem Teile der Belohnung für neue Blöcke auch dem Stadtsäckel zugutekommen. Berichten zufolge arbeitet die Stadt auch daran, der kommunalen Belegschaft auf Wunsch Gehälter in Bitcoin zu zahlen, sowie an der Möglichkeit, dass Bürgerinnen und Bürger ihre Steuern mit dem Kryptogeld begleichen können.

Ebenfalls bemüht sich Bürgermeister Suarez auch über die Stadt hinaus, Bitcoin-Miner anzusiedeln und sie mit Strom aus Atomkraft zu locken. Seitdem China das Mining für unerwünscht erklärt hat, gibt es in den USA einen wahren Schürf-Boom – in Sachen Hashrate ist das Land inzwischen weltweit führend. Auch hier konkurrieren mehrere US-Bundesstaaten um die Ansiedlung der Miner. Wie CNBC berichtet, haben die Bundesstaaten New York, Kentucky, Georgia und Texas die Nase vorn. Von einem in New York noch vor Monaten geplanten Gesetz für ein dreijähriges Mining-Moratorium hat man sich laut dem Bericht wohl wieder verabschiedet.

(axk)