Bundes-CIO will elektronischen Personalausweis testen

Mit einem breiten Feldversuch bei Online-Shops, Auktionsanbietern oder Banken will der Bundesbeauftragte für Informationstechnik den geplanten E-Personalausweis testen.

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Von
  • Detlef Borchers

Der Staatssekretär Hans Bernhard Beus, Bundesbeauftragter für Informationstechnik und damit der CIO der Bundesregierung, dringt auf einen breiten Anwendertest des elektronischen Personalausweises, der 2010 eingeführt werden soll. Dieser Anwendertest durch Auktionsplattformen, Online-Shops und Internet-Banken soll die Akzeptanz des neuen Ausweispapiers bei der Bevölkerung absichern.

In einer Presseerklärung weist das Bundesinnenministerium auf den geplanten Anwendertest hin. Mit ihm soll der elektronische Personalausweis nach den Verabredungen der Darmstädter Erklärung (PDF-Datei) des letzten IT-Gipfels von der IT-Branche breit getestet werden. "Unser Bestreben muss es sein, schon mit der Einführung des neuen Ausweises eine Vielzahl attraktiver Einsatzmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger anbieten zu können", wird der Bundes-CIO zitiert.

Beus weist dabei auf seine Website CIO.Bund.de hin, auf der sich interessierte Firmen und Forschungsinstitute mit einem Formular für die geplanten Anwendungstests des elektronischen Personalausweises bewerben können. Zehn Bewerber sollen für die Testreihen ausgewählt werden, die im Jahre 2009 durchgeführt werden sollen. Getestet werden soll dabei der Zugang zu eGovernment-Angeboten, die Altersverifikation des Ausweisinhabers, die Nutzung des Ausweises an Automaten und die Identitätsfeststellung im Internet über die eID, die im Chip des Personalausweises gespeichert ist.

Bereits im Grobkonzept des elektronischen Personalausweises sind eine Vielzahl von Diensten aufgeführt, die sich bei einer noch zu schaffenden Behörde die Berechtigungszertifikate kaufen können, mit denen dann auf die eID des kontaktlos auslesbaren Ausweises zugegriffen werden kann. So soll die eID beim Online-Banking das TAN-Verfahren absichern und Phishern das Handwerk legen.

Erwähnt werden auch Auktionsplattformen, die prüfen wollen, ob ein Anbieter oder Bieter wirklich existiert, ferner Erotikanbieter, die eine Altersverifikation durchführen müssen. Auf Seiten der Behörden wird der Zoll erwähnt, dem die Identitätsfeststellung bei der Kontrolle von Arbeitsstätten erleichtert werden soll.

Datenschützer haben indes Bedenken gegen die neuen Funktionen des Personalausweises vorgetragen. Auf Kritik ist der Ausweis auch bei den Grünen gestoßen. Sie halten eine eigene Bürger-Card für das Online-Banking für eine bessere Lösung, weil auf diese Weise staatliche und private Funktionen der Identitätsfeststellung voneinander getrennt sind. (Detlef Borchers) / (vbr)