Bundesinnenminister richtet Cyber-Abwehrabteilung in Berlin ein
Thomas de Maizière reagiert offenbar auf die Kritik des Bundesrechnungshofs am Cyber-Abwehrzentrum und richtet nun eine eigene Cyber-Abwehrabteilung ein. Dafür werden Mitarbeiter aus anderen Abteilungen seines Ministeriums abgezogen.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) wird nach Informationen des Behörden Spiegel eine eigene Cyber-Abwehrabteilung in Berlin einrichten. Der Minister habe dies Führungskräften des Ministeriums mitgeteilt. Die neue "Unterabteilung Cyber-Abwehr", werde von Stefan Paris, einem Vertrauten von de Maizière, geleitet. Er erhalte die Zuständigkeit für das Thema IT- und Cyber-Sicherheit.
Das Personal solle zunächst von den bestehenden Abteilungen Öffentliche Sicherheit und IT-Direktor abgezogen werden. Die Zahl der Mitarbeiter der betroffenen Referate werde sich aufgrund der Tatsache, dass kein neues Personal zur Verfügung steht, stark reduzieren. Nach Informationen des Fachblatts plant der Bundesinnenminister für den nächsten Bundeshaushalt einen Antrag auf mehr Personalstellen für die Cyber-Sicherheit.
Mit der neuen Unterabteilung reagiere das Innenministerium auch auf die Kritik des Bundesrechnungshofs am Cyber-Abwehrzentrum des Bundes in Bonn. Die 2011 geschaffene Einrichtung sei in ihrer Konzeption "nicht geeignet, die über die Behördenlandschaft verteilten Zuständigkeiten und Fähigkeiten bei der Abwehr von Angriffen aus dem Cyberraum zu bündeln", heißt es in einem vertraulichen Bericht der Rechnungsprüfer, aus dem am Montag die Süddeutsche Zeitung sowie NDR und WDR zitiert hatten. Außer einer täglichen Lagebesprechung laufe da nicht viel. (mho)