Bundesinnenministerium stellt Migrationsleitfaden wieder online

Das Bundesinnenministerium hat seinen Leitfaden zur Umstellung auf Open-Source- oder neue Microsoft-Software wieder zum Download freigegeben.

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Von
  • Mattias Hermannstorfer

Das Bundesinnenministerium (BMI) hat seinen Migrationsleitfaden (PDF-Datei, 535 Seiten) mit einer überarbeiteten Einleitung wieder zum Download freigegeben. Im Frühjahr hatte die neue Version Irritationen bei einigen Mitverfassern ausgelöst, weshalb das BMI das Dokument zunächst wieder zurückzog. Der Leitfaden bietet technisches Hintergrundwissen und hilft mit praktischen Beispielen bei der Umstellung von Servern und Arbeitsplatzrechnern auf Open-Source-Software oder neueste Microsoft-Produkte. Im Unterschied zur Version 1.0 (PDF-Datei) umfasst die Neufassung nun auch Windows XP, eine ausführliche Beschreibung des eingeschränkten Dokumentenaustauschs zwischen MS Office und OpenOffice sowie erweiterte Erläuterungen wirtschaftlicher und rechtlicher Aspekte.

Die Verfasser gehen dabei von einer behördenüblichen Software-"Altlast" aus wie beispielsweise Microsoft Windows NT, Exchange 5.5, IIS 4, SQL-Server 7 und Office 97/2000. Der Leitfaden beschreibt zwei umfassende Migrationspfade: Die "Fortführende Migration" hat den Einsatz aktueller Microsoft-Produkte wie Windows 2000/XP/2003 sowie passend dazu Office 2003 zum Ziel. Die "ablösende Migration" sieht die Umstellung auf Open-Source-Software und die Installation von Linux, OpenOffice und Oracle vor. Als Komponentenmodell für Webanwendungen und Middleware wird in beiden Fällen die SAGA-konforme Java-Architektur (J2EE) bevorzugt. Auch für Messaging und Groupware, Authentifizierung, Systems Management, Netzwerk-Diensten wie DHCP und DNS empfehlen die Autoren den Einsatz von Open-Source-Software.

Darüber hinaus beschreibt der Leitfaden auch verschiedene Wege zur Teilumstellung. Als wichtigste punktuelle Migration bezeichnen die Verfasser dabei die Abkehr vom veralteten Microsoft Exchange 5.5. Da jedoch Exchange 2003 Active Directory zwingend voraussetzt und dies wiederum ausschließlich unter Windows läuft, kommt es nicht als Ersatz in Frage. Hier empfiehlt der Leitfaden Scalix, Samsung Contact, Kolab, Exchange4Linux oder OpenGroupware als Lösung. (mhe)