Bundeskanzler: Neun-Euro-Ticket wird nicht verlängert

Die ÖPNV-Rabattaktion läuft aus, sagt Bundeskanzler Olaf Scholz. Derweil wurde festgestellt, dass normale Monatskarten weiter gekauft werden.

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Passagiere steigen am Bremer Hauptbahnhof in einen Regionalzug.

(Bild: heise online / anw)

Lesezeit: 2 Min.

Die seit dem 1. Juni laufende Rabattaktion für den öffentlichen Personennahverkehr wird über den August hinaus nicht verlängert. Bundeskanzler Olaf Scholz sagte im ARD-Sommerinterview am Sonntag, das Neun-Euro-Ticket werde auslaufen.

"Es war immer auf drei Monate begrenzt", sagte Scholz in dem Interview. "Es hat aber dazu beigetragen, dass jetzt alle sagen, etwa 90 Prozent der Belastungen für die Bürgerinen und Bürger durch höre Preise sind für untere und mittlere Einkommen ausgeglichen. Das ist ein Teil, aber nur ein Teil."

Das Neun-Euro-Ticket wurde so wie der Tankrabatt eingeführt, um die privaten Haushalte angesichts der höheren Lebenshaltungskosten zu entlasten. Vorige Woche hieß es vom Verband der deutschen Verkehrsunternehmen, es sei 21 Millionen Mal verkauft worden.

Derweil haben Verkehrsbetriebe wie beispielsweise Großraum-Verkehr-Hannover (GVH) festgestellt, dass sich im Juni 1800 Menschen trotz der Rabattaktion Monatkarten zugelegt haben, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Ähnlich sei es auch bei der Berliner BVG. Ein Grund dafür, eine wesentlich teurere Monatskarte zu kaufen, könne sein, dass sie beispielsweise anders als das Neun-Euro-Ticket einschließt, einen Hund mitnehmen zu dürfen. Das koste mit dem Billigticket zusätzlich 3 Euro.

Der Hamburger Verkehrsverbund hat es für die Zeit des Neun-Euro-Tickets verunmöglicht, eine herkömmliche Zeitkarte zu kaufen, heißt es weiter in dem Bericht. In Berlin und in Hannover sei das technisch zu kompliziert gewesen.

Eine Verlängerung des Neun-Euro-Tickets hatten vor Scholz die FDP-Minister Wissing und Christian Lindner ausgeschlossen. Möglicherweise arbeitet die Bundesregierung im Zuge eines Klimaschutzsofortprogramms, das in diesem Monat vorgelegt werden soll, an einem Konzept für ein ÖPNV-Dauer- oder "Klimaticket", doch dazu wollten sich das Verkehrs- und das Wirtschaftsministerium gegenüber heise online nicht konkret äußern.

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Der Städte- und Gemeindebund hatte sich kurz nach Einführung des Neun-Euro-Tickets dafür ausgesprochen, auch nach Auslaufen der bis Ende August erhältlichen Dauerfahrkarte ein bundesweit unbegrenzt gültiges Billigticket anzubieten. In diese Forderung stimmten inzwischen der Vorsitzende der Linken-Bundestagsfraktion Dietmar Bartsch und der Sozialverband Deutschland ein.

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(anw)