Bundesnetzagentur genehmigt Telekom Erhöhung der Durchleitungsentgelte um durchschnittlich 4,4 Prozent

Für die "Zuführung" und "Terminierung" von Gesprächen aus fremden Netzen ins Telekom-Netz müssen Wettbewerber ab 1. Dezember damit zwischen 0,38 und 1,34 Cent pro Minute je nach Netzebene und Tageszeit zahlen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 45 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die Bundesnetzagentur hat der Deutschen Telekom AG eine Erhöhung der sogenannten Netzdurchleitungsentgelte in Höhe von durchschnittlich 4,4 Prozent genehmigt. Für die "Zuführung" und "Terminierung" von Gesprächen aus fremden Netzen ins Telekom-Netz müssen Wettbewerber ab 1. Dezember damit zwischen 0,38 und 1,34 Cent pro Minute je nach Netzebene und Tageszeit zahlen. Die Telekom hatte eine Erhöhung um 10 Prozent beantragt. Die neuen Preise gelten bis zum 30. Juni 2011.

"Die Preisanhebung begründet sich im Wesentlichen durch die deutlich zurückgehenden Verkehrsmengen im klassischen Telefonnetz, zum Beispiel wegen der wachsenden Bedeutung der Telefonie über das Internet und der Mobilfunksubstitution, die zu höheren Kosten je Minute führen", erklärte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, am heutigen Freitag. Berücksichtigt worden seien aber auch von der DTAG geltend gemachte "Aufwendungen, die sie im Rahmen ihres Personalrestrukturierungsprogramms tätigt, sowie die Kosten für die Personalauffanggesellschaft Vivento".

Telekom-Festnetzvorstand Timotheus Höttges zeigte sich mit der Entscheidung der Bundesnetzagentur zufrieden. Es sei ein erster Schritt in die richtige Richtung, auch wenn der Antrag der Telekom nicht in vollem Umfang anerkannt worden sei. "Dass die Netzagentur erstmals bei einer wichtigen Vorleistung auf Entgeltkürzungen verzichtet, ist ein positives Signal für alle Unternehmen, die in Netze investieren", sagte Höttges.

Dieser Meinung wollte sich der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) nicht anschließen. Die Preise hätten stabil bleiben, wenn nicht sogar gesenkt werden müssen, heißt es beim VATM. "Die drastischen Einsparungen unter anderem bei den Hardwarekosten haben nach Berechnung der Wettbewerber die höheren Betriebskosten aufgrund geringerer Netzauslastung ausgeglichen oder sogar überkompensiert", sagt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. (pmz)