Bundesnetzagentur gibt Startschuss fĂĽr VDSL-Vectoring
Die Bundesnetzagentur hat ihre endgültige Entscheidung für die Vectoring-Technik bekanntgegeben. Die Telekom wurde aufgefordert, die Musterverträge für den Konkurrenz-Zugang zum Netz anzupassen.
Nachdem die EU-Kommission vor rund einer Woche grünes Licht für den "VDSL-Turbo" gegeben hatte, hat die Bundesnetzagentur ihre Entscheidung über den Einsatz des sogenannten Vectoring am Donnerstag offiziell gemacht. Die neue Technik ermöglicht Übertragungsraten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde an VDSL-Anschlüssen.
Jetzt liege es an allen investitionswilligen Unternehmen, die Chancen für den Aufbau moderner Telekommunikationsnetze zu nutzen und den Breitbandausbau zügig voranzutreiben, erklärte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Die Telekom als Betreiber des größten deutschen Festnetzes wurde aufgefordert, ihre Musterverträge für den Zugang zum Netz für ihre Konkurrenten entsprechend zu ändern.
Da die Vectoring-Technik den Zugriff auf den ganzen Kabelstrang voraussetzt, ist bei deren Einsatz im Kabelverzweiger (KVz) kein Platz für zwei Anbieter. Der Branchenprimus muss nun sicherstellen, dass die Wettbewerber auf anderem Wege ihre Produkte den Endkunden anbieten können. Unter "besonderen Bedingungen" kann die Telekom aber nach wie vor den Zugang zur "letzten Meile" am KVz verweigern, damit sie selbst oder ein anderes Unternehmen dort Vectoring einsetzen kann.
Einen ersten Entwurf für die Vectoring-Vorgaben hatte die Bundesnetzagentur im Juli teilweise zugunsten der Telekom-Konkurrenten angepasst, nachdem die Netzbetreiberverbände VATM und Breko auf die Barrikaden gegangen waren. Branchenvertreter sprachen von der "Re-Monopolisierung" des Festnetzes. In der aktuellen Vorgabe hat die Bonner Behörde unter anderem den Bestandsschutz für Nutzer im KVz verbessert. ()