Bundeswehr testet Online-Ausschreibungen
Das Bundesamt für Wehrtechnik probt für die Ausrüstungsbeschaffung per Internet.
Bislang blühte der Handel mit Militaria vor allem auf Webseiten, für die sich der Verfassungschutz interessierte. Doch die Zeiten ändern sich: Jetzt sucht auch die Bundeswehr via Internet nach 23.400 Paar Kampfschuhen, "heiß/feucht, schwarzgrün". Die Angebotsfrist endet am 7. Mai. Die Online-Ausschreibung des Bundesamts für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) ist Teil eines viermonatigen Pilotprojekts. Als Partner wählte die Bundeswehrverwaltung den Internetmarktplatz cosinex.com, der sich auf öffentliche Institutionen und Unternehmen spezialisiert hat. Waffen und Munition sind bei dem Projekt ausgeklammert. Vorerst sollen vor allem Büromaterialien online beschafft werden.
Von der digitalen Ausschreibung erhoffen sich die Beteiligten eine Einsparung von Zeit und Geld. Nach Angaben von cosinex hat ein vergleichbares Projekt in den USA die Ausgaben für Medizin und Essen um 700 Millionen Dollar reduziert. Die Internetoffensive des amerikanischen Militäreinkaufs (Defense Logistics Agency) startete 1997. In diesem Jahr sollen 2,6 Millionen Produkte ausgeschrieben werden. (hod)
