CES: AOL allerorten

America Online versucht mit seinem "AOL-Anywhere"-Konzept mehr Kunden durch ständige Verfügbarkeit des Dienstes zu gewinnen.

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Von
  • Nico Jurran

America Online versucht mit seinem "AOL-Anywhere"-Konzept mehr Kunden durch ständige Verfügbarkeit des Dienstes zu gewinnen. "AOL Anywhere" besteht aus mehreren neuen Dienstleistungen, die alle mit der AOL-Software, die in den USA in der Version 6.0 mit Breitband-Support verfügbar ist, und dem AOL Instant Messenger verknüpft sind – dazu gehört beispielsweise auch das spezielle Surf-Terminal für AOL-Kunden, das schon im November letzten Jahres vorgestellt wurde.

Eine Ausnahme bildet lediglich "AOL TV", ein interaktives TV-System, das auch Nicht-Mitgliedern – allerdings zu einer erhöhten monatlichen Nutzungsgebühr von 25 statt 15 US-Dollar – zugänglich gemacht wird. Andererseits entfällt bei Nicht-Mitgliedern natürlich auch die monatliche AOL-Gebühr. Auf jeden Fall für beide "Käuferschichten" gleich ist der Preis für die zur Nutzung des Dienstes notwendigen Box, die derzeit exklusiv von Philips hergestellt wird und mit 249 US-Dollar zu Buche schlägt. Dafür erhält der Kunde neben der Box, die sowohl mit Kabel- als auch mit Satellitenfernsehen zurechtkommt, zugleich eine Infrarot-Tastatur und -Fernbedienung.

Die Box selbst unterscheidet sich wenig von Konkurrenzprodukten: Auf Knopfdruck wechselt man von der Wiedergabe des Fernsehprogramms in einen (bedingt durch die Fernsehnorm recht groben) Grafikmodus, der das Surfen im Internet ermöglicht. Die Internet-Verbindung läuft dabei über ein 56-kBit-Modem. Daneben gibt es eigens für AOL TV gestaltete Inhalte, bei denen vom TV-Vollbild auf eine verkleinerte Darstellung umgeschaltet und der Rest des Schirms mit Zusatzinformationen gefüllt wird. Eine dieser Zusatzdienste ist der "AOL TV Chat", bei dem die Zuschauer einer Sendung automatisch in einen dafür vorgesehenen Chatraum geleitet werden und dort beispielsweise über die neuste Entwicklung der Lieblings-Seifenoper diskutieren können. Abgerundet wird das Angebot von einem elektronischen Programmführer, der die Fernsehzeitschrift für die nächsten sieben Tage ersetzt.

Wer auch unterwegs immer auf dem Laufenden bleiben will, darf sich über den "AOL Mobile Communicator" freuen, mit dem sich drahtlos E-Mails und Mitteilungen über den AOL Instant Messenger senden und empfangen lassen. Das Grundgerät, das von der Firma RIM entwickelt und hergestellt wird, ist in den USA jetzt für 329,95 US-Dollar auf den Markt gekommen. Vor einer weltweiten Einführung sollen noch Anpassungen, vor allem bei den zur Übertragung der Daten benutzten Frequenzen, vorgenommen werden. Für die – unlimitierte – Nutzung des Geräts, das sich unter dem Screen-Namen des Nutzers bei AOL anmeldet, werden neben der AOL-Mitgliedsgebühr 19,95 US-Dollar pro Monat fällig. Mit einem Satz Batterien soll der Nutzer 1 bis 2 Wochen im Kontakt mit AOL bleiben können, abhängig davon, wie intensiv er den Service nutzt. (nij/c't) / (jk)