CES: Für Panasonic hat die "Post-PC"-Ära begonnen

Noch bevor die CES offiziell begann, hat Panasonic nach dem Eindringen von Intel in das Revier der Unterhaltungselektronikkonzerne den Fehdehandschuh aufgenommen.

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Von
  • Nico Jurran

Dass der Prozessor-Gigant Intel mit seinem ersten portablen MP3-Player in den Bereich der Unterhaltungselektronik eindringt, scheint ein harter Schlag für den Branchenriesen Panasonic zu sein. Immerhin fühlte sich die Führungsriege des US-Ablegers der Matsusitha-Tochter um Hideatsu "Andy" Takani im Vorfeld der Consumer Electronics Show (CES) offenbar zu der Aussage genötigt, dass die "Post-PC"-Ära begonnen habe: Computer hätten heute den Ruf, wenig verständlich, dafür aber unfreundlich zu sein. Zudem mache es keinen Sinn, mal einerseits Handys, DVD-Player und andere Produkte aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik zu benutzen, für andere Aufgaben dann aber wieder einen PC einschalten zu müssen.

Als typisches Beispiel nannten die Panasonic-Mannen Internet-TV, das heute an der Schwelle zum Massenmarkt stehe. Es sei nicht einzusehen, warum man hierfür auch nur eine Beistellbox benötige – alle Komponenten ließen sich auch einfach in den Fernseher integrieren. Vor drei Monaten hat sich Panasonic der branchenübergreifenden, amerikanischen Internet TV Home Alliance angeschlossen. Nach Auffassung von Takani geht es aber nicht darum, sich über Standards zu streiten – dies würde schon genügend Gruppen machen. Ziel sei es vielmehr, All-in-One-Lösungen für die Zukunft zu schaffen, die möglichst einfach zu bedienen sind. Alle Endgeräte sollten zudem einem offenen Standard folgen und drahtlos via Bluetooth miteinander zu verbinden sein. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, will Panasonic seine einzelnen Abteilungen neu strukturieren. Audio, Video und Kommunikation sollen dabei zusammengefasst werden.

Mehr Aufmerksamkeit will Panasonic schließlich den Kunden schenken. Es gehe darum, eine "lebenslange Partnerschaft mit dem Kunden" einzugehen. Von jedem amerikanischen "Consumer Solution Center" wird dafür zukünftig computergesteuert einmal täglich ein "Problemreport" erstellt, der "direkt an die japanischen Fabriken" gehe.

Für Gelächter unter den Anwesenden auf der Panasonic-Veranstaltung sorgte immerhin die Bemerkung des Vorstands, man sei gerne bereit, den Amerikanern bei der nächsten Präsidentschaftswahl unter die Arme zu greifen. Als Produkt hierfür habe man die elektronischen Kassen im Auge, die das Unternehmen an McDonalds verkauft. Immerhin seien diese genau und – sinngemäß – idiotensicher. (nij/c't) / (jk)