CES: Microsoft findet Unterstützer für Windows Media

Mehrere Unterhaltungselektronik-Hersteller haben sich dazu entschlossen, Microsofts Multimedia-Format in ihren Produkten einzusetzen.

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Von
  • Nico Jurran

Bereits 10 Stunden vor Bill Gates Eröffungsrede am Vorabend der CES ließ der japanische Unterhaltungselektronik-Riese Matsushita die Katze aus dem Sack: Zukünftig wird das Unternehmen unter seinen Markennamen Panasonic Windows Media unterstützen -- einerseits durch eine entsprechende Wiedergabe-Fähigkeit der DVD-Player, andererseits durch die Produktion entsprechender Encoder- und Decoder-Chips. Beschränkt ist die Zusammenarbeit im ersten Schritt auf den MP3-Konkurrenten Windows Media Audio, kurz WMA. Später könne aber auch Windows Media Video hinzukommen, erklärte ein Matsushita-Sprecher. Vorher müssten allerdings noch einige Fragen bezüglich des Digital Rights Managements geklärt werden, das WMV (wie auch WMA) unterstützt.

Und Panasonic ist nicht der einzige, der auf WMA-Wiedergabe als Verkaufsargument setzt: Wie bereits berichtet, werden auch Samsungs kommende DVD-Player WMA-Files abspielen können, ebenso die neuen Car-CD-Receiver von Pioneer.

Insoweit durfte man von Bill Gates' Präsentation nicht mehr allzu viele sensationelle Neuigkeiten erwarten. Und doch war die Demonstration der neuen Geräte während der Rede aufschlussreich: So benötigte Panasonics erster WMA-fähiger DVD-Player DVD-RV32 recht lange, um die Demoscheibe mit 365 Stücken einzulesen. Über den Namen des Interpreten und den Titel hinausgehende Informationen zeigte das Gerät zudem nicht an, sodass beispielsweise die Bitrate des angespielten Stückes ein Geheimnis blieb. Echte Überraschungen boten schließlich zwei Demos: So spielte Gates ein WMA-File mit einer Datenrate von 1884 kbit/s ab, das bemerkenswerten Mehrkanal-Sound bot -- Dolby und DTS dürfte dies kaum freuen. Weitere Aussagen machte Gates über das Format, welches vom Player als "WMA Professional" identifiziert wurde, allerdings nicht.

Dafür gab es noch eine WMV-Datei mit einem Ausschnitt aus dem Disney-Film "Dinosaurier" mit einer Bitrate von 3387 kbit/s, der in der Bildqualität laut Microsofts Steven Guggenheimer selbst die DVD übertreffen sollte. So gut die Qualität auch war, abschließend beurteilen ließ sich dies unter den im Las Vegas Convention Center vorherrschenden Bedingungen nicht -- und die Vorführungen ließen die Frage offen, wohin Microsoft mit Windows Media noch strebt. (nij/c't) / (jk)