CES: Microsoft wandelt auf Apples Spuren

Vorführungen aus Microsofts Software-Labor erinnerten an Apples iPhoto- und iMovie-Anwendungen. Die Programme scheinen der Apple-Software etwas voraus zu sein, wirkten bei ihrer öffentlichen Premiere aber noch etwas unfertig.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Erich Bonnert

Das Beste seiner gut 90-minütigen Keynote-Präsentation am Vorabend der CES hob sich Bill Gates für den Schluss auf: Ein Mitarbeiter von Microsofts Research-Gruppe "Future Media" durfte zwei zukünftige Media-Verwaltungsprogramme vorführen. Die Programme aus Microsofts Software-Labor erinnerten an die iPhoto- und iMovie-Anwendungen der Macintosh-Plattform. Einerseits aber scheinen sie den Apple-Programmen sogar etwas voraus zu sein, andererseits wirkten die Prototypen bei ihrer öffentlichen Premiere noch etwas unfertig.

Media3D, eine Art Foto-Browser für 3D-Ansichten, präsentiert und organisiert Fotodateien in räumlicher Ansicht und nach bestimmten Bildattributen. Dies können Aufnahmedatum und -ort sowie dargestellte Personen oder Objekte und andere Stichworte sein, die der Benutzer der Datei als Klassifizierung beifügt. Anhand dieser Stichworte können Bilddatenbanken gefiltert und nach den Querbeziehungen ihrer Attribute organisiert werden. Ein Beispiel demonstrierte eine Fotoreihe aus Spielfilmen, über deren Darsteller, Regisseure und Spielorte sich verschiedene andere Bildgruppen zusammenstellen ließen. Mit der 3D-Darstellung können die daumennagelgrossen Fotos karusselförmig angeordnet und gedreht werden. Beim Überfahren mit der Maus vergrößern sich die Thumbnails verzögerungsfrei zu einem Preview-Format. Durch Anklicken lassen sich etwa gesprochene Anmerkungen abrufen. Kopien der Fotos können per Drag&Drop auf Netzverzeichnissen oder vernetzten Geräten abgelegt werden. Gleichzeitig sollen so Nutzungsrechte an andere Benutzer oder Geräte zugewiesen werden.

Mit dem Media Frame Browser organisiert Microsoft Videodateien zu vernetzten Bibliotheken. Beim Überfahren mit der Maus erscheinen Textattribute, das Dateifenster vergrößert sich und eine kurze Sequenz wird angespielt. Gates ließ offen, ob und wann diese Entwicklungen Microsofts zu echten Produkten werden. Er versprach jedoch, dass jeder weitere Fortschritt in der Hardware-Leistung für die mediale Verknüpfung von Plattformen und Anwendungen genutzt werde. (Erich Bonnert) / (jk)