CES: Razers Open-Source-Virtual-Reality-Brille ausprobiert

Razer setzt mit seiner Virtual-Reality-Brille voll auf Offenheit: Nicht nur die Hardware ist komplett Open-Source, sondern auch die APIs und Software-Plugins. Wir haben einen Prototypen mit Leap-Motion-Handtracking angetestet.

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Razers Open-Source-Virtual-Reality-Brille ausprobiert

Der von Razer auf der CES gezeigte OSVR-Prototyp nutzt eine Leap-Motion-Kamera fürs Hand-Tracking.

(Bild: J.-K. Janssen / heise online)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Der Peripheriehersteller Razer will zusammen mit der VR-Firma Sensics im Virtual-Reality-Geschäft mitmischen. Statt auf proprietäre Hard- und Software setzt man komplett auf Open-Source. Bauplan, 3D-Druck-Datei und Stückliste der Brille kann man sich nach Registrierung auf der Projekt-Website herunterladen. OSVR nennt Razer die Unternehmung: Open Source Virtual Reality.

Wir haben den Prototypen (Hardware-Version 0.5) der Brille auf der CES ausprobieren können – und waren davon noch nicht sonderlich beeindruckt. Während die Darstellung an die Oculus-Rift-Entwicklerversion DK2 erinnert (5,5-Zoll-Display mit 1920 × 1080 Pixel Auflösung, rund 100 Grad Sichtwinkel, deutliches Fliegengitter), funktionierte das Headtracking weniger gut als bei Oculus. Fürs Tracking werden zurzeit nur die eingebauten Sensoren (Magnetometer, Gyroskop und Beschleunigungssensor) verwendet, ein Kameratracking gibt es bislang nicht. Wird das OSVR-System von der Entwicklergemeinde angenommen, dauert es aber sicherlich nicht lange, bis jemand ein Kameratracking implementiert – schließlich liegen alle Schnittstellen offen.

Statt Kamera-Positionstracking boten die Demo-Brillen auf dem Razer-Stand aber Kamera-Handtracking: Mit an den Brillen montierten Leap-Motion-Kameras wurden die eigenen Hände in die virtuelle Realität geholt. Zuverlässig klappte das zumindest bei unserem Test nicht: Das Tracking hakelte häufig, manchmal verschwanden die Hände ganz aus der VR-Welt.

Positiv allerdings: Fehlsichtige können das OSVR-Headset ohne Brille verwenden, die Linsen lassen sich justieren: Nicht nur Dioptrien kann man einstellen, sondern auch den Augenabstand.

Razer will fertig montierte OSVR-Brille ab Juni als "Hacker Dev Kit" für 200 US-Dollar verkaufen. Wie es mit der Verfügbarkeit in Europa aussieht, ist bislang noch unklar. (jkj)