CES: Sonys Surfterminal für uninteressierte Konsumenten

Bei der Vorstellung des Surfterminals eVilla überraschte Sony nicht nur mit technischen Daten.

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Von
  • Nico Jurran

Bei der Vorstellung des Surfterminals eVilla überraschte Sony nicht nur mit technischen Daten. Das Gerät sieht aus wie ein zu schmal geratener Monitor, hat einen 15-Zoll-FD-Trinitron-Bildschirm (sichtbar 14 Zoll), Tastatur und Maus, zwei USB-Ports, einen Slot für einen Memory Stick und einen Anschluss für das Internet: So also Sonys eVilla "Network Entertainment Center", die Vorstellung der Japaner von dem Surfterminal, das seinen Anwender wirklich glücklich macht.

Und was das bedeutet, zeigt sich in einem Gespräch mit einem Sprecher des Unternehmens: Auf die Frage nach den technischen Daten verzog der das Gesicht, beteuerte, dass man darum kein Geheimnis machen wolle, wich dann aber immer wieder aus. Bis auf die Information, dass das Herz aus einer National-Semiconductor-CPU vom Typ GOGX1 besteht, auf eVilla Bes Betriebssystem BelA läuft und Opera 4 als Browser eingesetzt wird, war kaum etwas zu erfahren. Auf die Frage nach dem Grund für diese Geheimniskrämerei dann das offizielle Statement: "So was interessiert den Käufer nicht".

Das Konzept des Terminals sieht laut Sony folgendermaßen aus: Noch bevor der Anwender aufgestanden ist, nimmt eVilla über Breitband oder das eingebaute 56K-Modem Kontakt mit dem Internet auf. Von hier erhält das Gerät dann alle Informationen, die der User gemäß vorheriger Einstellung haben möchte. Nach dem Aufstehen genügt dann ein Druck auf den Einschaltknopf, schon kann das Terminal beispielsweise als Tageszeitungsersatz dienen. Einen Bootvorgang gibt es dabei nicht.

Auch über die Standards soll sich der User keine Gedanken machen müssen – die macht sich Sony für ihn. Ab Werk wird das Gerät, das im Frühjahr dieses Jahres in den USA für 499 US-Dollar auf den Markt kommen soll, mit den aktuellen Plugins und Teibern ausgestattet. Geht das Gerät nachts selbstständig ins Netz, werden automatisch die aktuellen Versionen aufgespielt. Neben den üblichen Plugins wie Flash und Videoplayer aller Art beherrscht das Gerät, das ein von einem PC gewohntes Surfgefühl vermittelt, auch Java. Auf Nachfrage von heise online meinte der Sony-Sprecher allerdings, dass einige "exotischere Erweiterungen" fehlen dürften. Darauf könne der User aber wohl auch verzichten, so der Sprecher – die Entscheidung, was auf der Maschine läuft, liege auf jeden Fall letztlich bei Sony. (nij/c't) / (jk)