CES: Mobiles Internet, TV und Video von Sony

Schon vor Eröffnung der Consumer Electronic Show hat Sony einen ersten Blick auf eine neue Produktgattung gestattet, die TV, Video und Web portabel machen soll.

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Von
  • Nico Jurran

Schon vor Eröffnung der Consumer Electronic Show hat Sony einen ersten Blick auf eine neue Produktgattung gestattet, die TV, Video und Web portabel machen soll. Hinter der neuen Produktreihe, die den Namen Wireless AV/IT Gateway trägt, verbergen sich Geräte von der Größe eines Laptops, die aber eine wesentlich geringere Tiefe aufweisen und leichter als tragbare Computer sind. Bereits bei erster Benutzung erinnert ein solches Gerät eher an eine zu groß geratenen programmierbaren Fernbedienung mit Touchscreen-Display. Das ist auch gar nicht so falsch, da das Gerät tatsächlich auch als solches eingesetzt werden kann und vor allem aus einem TFT-Touchscreen besteht.

Der eigentliche Witz des Gerätes ist jedoch, dass von einem mitgelieferten Sender auf einer Frequenz von 2,4 GHz praktisch beliebige Video- und Audiodaten übertragen werden können. Da dabei auch die Übermittlung eines MPEG2-Video-Datenstroms kein Problem darstellt, ist es somit möglich, beispielsweise ein Film vom DVD-Player in einer Reichweite bis zu 30 Meter auf das Display zu übertragen. Für alle, die lieber Fernsehen schauen, hat Sony einen TV-Tuner eingebaut. Wechsel der Quelle oder des Senders sind dabei über eine integrierte On-Screen-Fernbedienungsfunktion möglich.

Der eigentliche Clou – und laut Sony erwarteter Hauptanwendungsbereich – ist die Verwendung des "Gateways" als portables Webpad. Dass dies funktioniert, demonstrierte Sony im Vorfeld der CES. Auf den ersten Blick unschön: Die Auflösung von 800 mal 600 Bildpunkten wirkt etwas gering. Allerdings hinterließ das Bild dennoch einen sehr guten Eindruck und war stets klar zu erkennen – selbst bei schräger Draufsicht.

Bis zu drei Geräte sollen in einem Haus unabhängig voneinander betrieben werden können. Allerdings sollten die Japaner noch an der Lebensdauer der Akkus arbeiten. Das mitgelieferte Pack reicht laut Sony lediglich für einen einstündigen Dauerbetrieb, selbst das optional erhältliche Zusatz-Pack kommt nur auf maximal 3 Stunden portables Vergnügen am Stück. Das Sony darauf hinweist, dass es ein Netzteil geben wird, ist nur ein schwacher Trost. Dennoch dürfte das Gerät, dessen Einführungszeitpunkt ebensowenig wie der Preis feststeht, seine Fans finden.

Passend zu der neuen Produktgattung hat Sony übrigens auch gleich noch ein selbstständiges Web-Pad vorgestellt. eVilla genannt, ist es wohl im Unterschied zu dem Gateway eher als Zweitgerät für Internet-Surfer gedacht, die nicht immer den PC benutzen wollen. eVilla besteht im Prinzip aus einem flachen 15-Zoll-CRT-Bildschirm mit Maus und Tastatur und nutzt ein eingebautes Modem oder einen integrierten Ethernet-Anschluss für den Zugang zum Internet. Der Bildschirm ist im Hochformat ausgeführt, um Web-Seiten besser darstellen zu können. Als Betriebssystem kommt die Appliance-Version BeIA der Software-Schmiede Be zum Einsatz, als Web-Browser Opera.

eVilla bringt mehrere Optionen für Massenspeicher mit: So können Daten auf Sonys Memory Stick untergebracht werden, über zwei eingebaute USB-Ports lassen sich auch ZIP-Drives anschließen, und zudem bietet Sony den eVilla-Benutzern 10 MByte an Online-Speicherplatz. Das ganze soll in den USA im April auf den Markt kommen und 500 US-Dollar kosten, dazu kommt eine monatliche Gebühr von 21,95 US-Dollar für unbegrenzten Internet-Zugang. Ob Sony das Gerät auch in Europa auf den Markt bringen will, ist bislang unklar. (nij/c't) / (jk)