CIPA: Spiegellose Systemkameras legen leicht zu
Insgesamt haben die japanischen Kamerahersteller im ersten Quartal 2014 weniger Kameras ausgeliefert als im Vorjahr. Für eine Kameragattung ging es allerdings leicht nach oben.
- Sophia Sieber
Von Januar bis März 2014 haben die japanischen Kamerahersteller etwas mehr als 9 Millionen Digitalkameras in die Welt ausgeliefert. Das belegen Zahlen des CIPA, des Interessenverbands der japanischen Foto-Industrie. Im Vorjahreszeitraum waren es demanch noch etwa 14 Millionen. Damit setzt sich der Abwärtstrend im Kameramarkt offenbar auch in diesem Jahr fort.
Besonders wenige Geräte im Vergleich zu 2013 gingen dabei in die USA und nach Europa: So kamen zwischen Januar und März 2014 noch etwa 2,7 Millionen Kameras in Europa an – ein Rückgang um etwas mehr als 30 Prozent. In die USA ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur noch die Hälfte der Kameras, wenig mehr als 2 Millionen Geräte.
Edelkompaktkameras mit größerem Bildsensor (17 Bilder)
Besonders drastisch ist der Rückgang nach wie vor bei den Kompaktkameras. Gerade den niedrigpreisigen Geräten machen Smartphones mit ihren immer besser werdenden Kamerafunktionen Konkurrenz. Hinzu dürfte ein verändertes Konsumverhalten kommen. Zumindest hierzulande beobachtet der Photoindustrie-Verband (Frankfurt), dass Verbraucher eher zu höherpreisigen Alternativen greifen. Und hier konkurrieren die teuren Kompakten schon mit den Einsteiger- oder gar Mittelklasse-Systemkameras.
Allerdings geht es auch bei den DSLR zurück, was auf eine Marktsättigung zurückzuführen sein dürfte. Lieferten die japanischen Hersteller im ersten Quartal 2013 noch etwa 2,6 Millionen Spiegelreflexkameras aus, waren es in diesem Jahr nur noch 2,1 Millionen. Knapp 600.000 davon gingen nach Europa – ein Rückgang um etwas mehr als 40 Prozent.
Spiegellose Systemkameras im Überblick (35 Bilder)
Sony A7R II
Leicht bergauf ging es hingegen für die spiegellosen Systemkameras. Ihr Anteil an den insgesamt ausgelieferten Geräten ist mit etwa 7 Prozent aber immer noch sehr niedrig. Knapp 700.000 der Spiegellosen haben die japanischen Hersteller im ersten Quartal 2014 in die Welt verschifft, im Vorjahreszeitraum waren es noch etwa 600.000. 135.000 dieser Kameras gingen im Q1 diesen Jahres nach Europa. Das ist ein Zuwachs um etwas mehr als 30.000 Geräte.
Attraktiver dürfte diese Kameragattung unter anderem eine zunehmend üppigere Ausstattung im Vergleich zu herkömmlichen DSLR-Kameras machen. WLAN oder NFC sind fast schon obligatorisch verbaut. Außerdem zeigen sich die Hersteller hier etwas innovativer: So setzt Samsung beispielsweise in seinem Spitzenmodell NX30 einen flexiblen Sucher ein, Panasonics Micro-Four-Thirds-Kameras GH4 beherrscht als eine der ersten Systemkameras 4K-Auflösung. Mit der Sony A7-Reihe sind nun auch große Vollformatsensoren in die kompakten, spiegellosen Gehäuse eingezogen – und das zu einem mehr als konkurrenzfähigen Preis. (ssi)