CNN-Webseite unter Beschuss

Eine pro-chinesische Gruppe hatte vergangene Woche zu einem DDoS-Angriff auf die Website des US-Nachrichtenkanals geblasen, da der Sender und andere Medien unfair über die tibetanischen Freiheitsbemühungen berichten würden.

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Am Donnerstag vergangener Woche war die Webseite des US-Nachrichtensenders CNN teilweise nur schwer zu erreichen. Ein Distributed-Denial-of-Service-Angriff (DDoS) legte die Server für einen Zeitraum von wenigen Stunden lahm. Für den Samstag hatte eine pro-chinesische Hackergruppe mit dem Namen Revenge of the Flame (Rache der Flamme) zu weiteren Angriffen gegen die CNN-Server aufgerufen.

Der Aufruf wurde jedoch frühzeitig bekannt, sodass der Sender und die Internetdienstleister sich vorbereiten konnten. Revenge of the Flame versuchte daraufhin, den Angriff abzublasen und kündigte eine Verschiebung an. Dennoch kam es am frühen Sonntagmorgen US-amerikanischer Zeit für einige Stunden zu einer eingeschränkten Verfügbarkeit der CNN-Seite. Laut Netcraft kam es auch am Montagmorgen noch zu verzögerten Auslieferungen der Seite; das Unternehmen beobachtet die CNN-Seite weiterhin und stellt einen Graph mit den Antwortzeiten zur Verfügung.

Der Sicherheitsexperte Dancho Danchev berichtet in seinem Blog unter anderem von DDoS-Tools, die bei den Angriffen zum Einsatz kämen. Als Beispiel nennt Danchev das von Hackern programmierte Werkzeug Supper DDoS, mit dem sich eine Seite angreifen lässt. Außerdem listet Danchov mehrere Webseiten auf, die skriptgesteuert die CNN-Seite per iframe einbinden und sie häufig aktualisieren, um so erhöhte Last auf den Servern zu erzeugen. Mit Kettenbriefen hätten die Revenge of the Flame-Anhänger zahlreiche chinesische Internetnutzer aufgefordert, an den Angriffen teilzunehmen.

CNN hat sich vergangenen Donnerstag recht einfach vor der Attacke schützen können. Der Sender hat die Anzahl an erlaubten Anfragen aus dem asiatischen Raum gesenkt, sodass es vor allem dort zu einer schlechten Erreichbarkeit der Seite kam. (dmk)