Cabletron gehts wieder besser

Cabletron konnte im vierten aufeinanderfolgenden Quartal Gewinne ausweisen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Cabletron weist im vierten aufeinanderfolgenden Quartal einen Gewinn aus. Der Hersteller von Netzwerkequipment für Großunternehmen erzielte im zweiten Vierteljahr des laufenden Geschäftsjahres bei einem Umsatz von 371,7 Millionen US-Dollar einen Gewinn von knapp 22 Millionen Dollar (12 Cent pro Aktie). Im gleichen Quartal des Vorjahres musste Cabletron noch einen Verlust von 23,8 Millionen US-Dollar (14 Cent pro Aktie) verbuchen; der Umsatz betrug damals 329,9 Millionen US-Dollar.

Damit übertraf der amerikanische Hersteller die Erwartungen der Wall Street um 2 Cent pro Aktie. Trotzdem hielten sich die Börsianer zurück: Nachdem die Aktie in den letzten 52 Wochen von einem historischen Tief (7,18 US-Dollar) bis Mitte Dezember auf 29 US-Dollar gestiegen war, führte der positive Geschäftsbericht nicht zu einer weiteren Steigerung. Am gestrigen Tag fiel die Aktie sogar noch einmal um 2,6 Prozent auf einen Schlusskurs von 27,75 US-Dollar.

Offensichtlich trauen die Analysten dem Umschwung bei Cabletron noch nicht so recht. Die Firma war ins Trudeln gekommen, weil sie sich trotz boomendem Internet weiterhin auf klassisches Netzwerkequipment für Unternehmen konzentrierte. Auch die Übernahme der Netzwerkabteilung von DEC -- kurz bevor Digital an Compaq verkauft wurde -- konnte die Schwierigkeiten nur vorübergehend verdecken. Nun sieht sich Cabeltron aber auf dem richtigen Weg: So erlaube unter anderem die Auslagerung des DSL-Bereichs in eine Kooperation mit dem Spezialisten Efficient Networks sowie die Gründung einer eigenen Firma für das Netzwerkmanagementsystem SPECTRUM die Konzentration auf das Kerngeschäft.

Obwohl der größte Umsatz immer noch mit Großunternehmen erzielt werde, möchte Cabletron eine führende Position "in der Internet-Ökonomie" einnehmen, betonte Cabletron-Chef Piyush Patel: "Cabeltron wird sich auf die schnell wachsenden Segmente bei Unternehmen und Service Providern konzentrieren. Diese Märkte umfassen die tausend größten Konzerne, kleinere und mittlere Firmen, die Telecoms und die neuen Geschäftsfelder der Application Service Provider, ISPs und Web-Hosting-Dienstleister." Möglicherweise hat gerade dieses Sammelsurium aktueller Marketing-Themen die Börsianer skeptisch gestimmt. (jk)