Call of Duty: Activision kickt Cheater mit Controller-Emulator raus

Dagegen regt sich Unmut, weil die Cheat-Erkennung auch Nutzer treffen dürfte, die nicht mogeln.

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(Bild: rblfmr/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

Activision geht ab sofort verstärkt gegen eine spezielle Form des Mogelns beim Onlinespielen von Titeln der Reihe Call of Duty vor. Das Anti-Cheat-System Ricochet erkennt nun auch, wenn die nur für den Controllerbetrieb gedachte Zielhilfe (Aim-Assist) bei Steuerung per Maus und Tastatur aktiv ist. Ricochet beendet dann das Spiel oder schwärzt den Cheater an.

Die Zielhilfe ist bei manchen Konsolenversionen der Spielereihe standardmäßig aktiviert. Betroffen von den neuen Maßnahmen sind laut Activision die Spiele "Call of Duty: Warzone" und die aktuellen Auflagen der Titel "Modern Warfare 2" und und "Modern Warfare 3".

In einem Post auf der Plattform X schreibt Activision, dass aufgeflogene Cheater das Spiel einfach beenden sollen. Fällt die Mogelei mehrfach auf – genauere Bedingungen sind nicht angegeben – kann der Spieler auch gesperrt werden. Die Verbannung fürchten viele Gamer, denn der Account ist dann unter Umständen für immer verloren, mitsamt allen Erfolgen.

Die Mogelbekämpfung hat jedoch Nebenwirkungen, denn sie straft auch Nutzer, die Hardware-Erweiterungen wie Chronos oder XIM benutzen. Diese waren ursprünglich entwickelt worden, um Controller verschiedener Konsolen nutzen zu können, etwa einen Xbox-Controller an einer Playstation. Zudem können sie aber auch einer Konsole vorgaukeln, sie arbeite mit einem Controller, obwohl tatsächlich Maus und Tastatur angeschlossen sind. Das ist für Menschen nützlich, die aufgrund von körperlichen Einschränkungen keine Controller verwenden können.

Durch die Controller-Emulation laden die Geräte aber auch zum Mogeln ein, denn so lässt sich die Zielhilfe auch mit Maus und Tastatur nutzen. Offenbar will Activision genau das verhindern, ohne sich um die Nebenwirkungen zu kümmern. Dass Chronos und XIM auch bei Cheatern beliebt sind, liegt dran, dass die Geräte auch Skripte ausführen können, die weitere unfaire Vorteile bringen. Dass ausschließliche Cheater erkannt werden sollen, hat Activision bisher nicht angeben, die Rede ist nur von der Erkennung von Maus und Tastatur samt Zielhilfe.

Entsprechend erntet Activision Unmut. Viele kritisieren, dass Activision die erforderliche Unterstützung für Spieler mit körperlichen Einschränkungen nicht bedenkt. Manche Nutzer sind aber der Meinung, dass Cheater gleich gesperrt werden sollten.

(nie)