"Call of Duty": Auch Activision geht gegen Maus-Nutzer auf Konsolen vor

Auch "Call of Duty"-Entwickler Activision geht gegen Personen vor, die mit Cheat-Tools auf Konsolen Maus und Tastatur einsetzen – es drohen Account-Sperren.

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(Bild: Activision)

Lesezeit: 3 Min.

Activision geht gegen Hardware-Cheater in mehreren seiner "Call of Duty"-Spiele vor. Wer externe Hardware-Tools etwa Maus und Tastatur auf Konsolen nutzt, um sich damit einen Vorteil zu verschaffen, soll erst gewarnt werden. Nach mehreren Warnungen und Eskalationsstufen droht schließlich sogar die Account-Sperre.

Das Vorgehen hat Activision in einem Blog-Eintrag zu seinem Anti-Cheat-System Ricochet angekündigt. Demnach wurde die Erkennung von solchen Hardware-Tools bereits getestet, nun wird sie für alle Spieler freigeschaltet. Um mit Maus und Tastatur auf Konsolen spielen zu können, braucht es bestimmte Adapter. Diese Geräte übersetzen die Eingaben von Maus und Tastatur in Gamepad-Inputs, gaukeln der Konsole also vor, Spieler würden wie alle anderen einen Controller benutzen.

Für Spieler kompetitiver Mehrspieler-Shooter ist das ein großer Vorteil: Sie genießen die bessere Präzision der Computermaus, ohne auf Konsolen-Features wie Ziel-Assist verzichten zu müssen. Außerdem kommen solche Adapter oft mit zusätzlichen Schummel-Features, darunter die Möglichkeit, den Waffenrückstoß automatisiert zu kompensieren. In der Produktbeschreibung des beliebten Cheat-Tools Cronus Zen Controller-Emulators ist zusätzlich die Rede von Quickscope, Auto-Sprint und Fast Reload.

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Für Entwickler ist es nicht trivial, solche Hardware-Tools zu erkennen – die Konsolen selbst wissen nicht, dass derartige Adapter eingesteckt sind. Anti-Cheat-Tools wie Activisions Ricochet und Ubisofts Mousetrap müssen die Tools also auf der Software-Seite erkennen, etwa durch ungewöhnliches Verhalten der Nutzer.

Teilweise nutzen auch Menschen mit Behinderungen solche Hardware-Tools, um Titel trotz ihrer Einschränkungen spielen zu können. Ubisoft versprach bei der Vorstellung seines Mousetrap-Systems, derartige Personen nicht zu benachteiligen. Activision geht darauf in seinem Blog-Eintrag nicht explizit ein, schreibt aber, nur die "missbräuchliche Verwendung" der Tools sei verboten.

Activision geht in seinen Spielen "Call of Duty: Modern Warfare II" und "Call of Duty Warzone 2.0" mit dem Ricochet-System gegen Cheater vor. Ricochet ist ein 2021 vorgestelltes Anti-Cheat-System mit Kernel-Treiber, mit dem Activision schon häufiger Schlagzeilen machte. Schon im vergangenen Jahr stellte Activision mehrere Einschränkungen vor, mit denen Cheater bestraft werden können. Bemerkt das System etwa, dass ein Spieler Cheats einsetzt, bekommen andere Spielteilnehmer gegen ihn automatisch einen Schild verpasst. Ricochet kann andere Spieler außerdem vor Schummlern verstecken oder Cheatern schlicht die Waffe wegnehmen.

Der Kampf gegen Cheater ist für die Betreiber von kompetitiven Mehrspieler-Titeln ausgesprochen wichtig: Für langfristigen Spielspaß (und damit langfristige Einnahmen) ist ein möglichst faires Ökosystem unerlässlich. Cheater können anderen mit ihren unfairen Vorteilen den Spielspaß verderben und schaden so direkt der Community. Dieses Problem hat nicht nur Ubisoft erkannt: Auch andere Spielefirmen, darunter Activision Blizzard, Riot Games und Electronic Arts, dokumentieren ihr Vorgehen gegen Cheater öffentlich.

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(dahe)