Candela startet Regelbetrieb der ersten Elektro-Hydrofoil-Fähre in Stockholm

Elektro-Bootsbauer Candela hat mit einer P-12 den ersten elektrischen Fährbetrieb einer Elektro-Hydrofoil-Fähre in Stockholm aufgenommen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 35 Kommentare lesen
Eine Candela P-12 fährt auf Stockholms Wasserstraßen

Die Elektro-Hydrofoil-Fähre von Candela fährt energiesparend über Stockholms Wasserstraßen.

(Bild: Candela)

Lesezeit: 2 Min.

Das schwedische Elektro-Bootsbauunternehmen Candela hat seine erste elektrisch angetriebene Fähre mit Hydrofoil-Technik in Stockholm in Betrieb genommen. Die "Nova" ist das Erste von insgesamt zehn P-12-Booten Candelas, die im Regelbetrieb in Stockholm Passagiere auf dem Wasserweg transportieren sollen.

Es sei ein Paradigmenwechsel für den städtischen Verkehr und zugleich eine Wiederbelebung der Wasserstraßen in Stockholm, sagte Gustav Hasselskog, Gründer und CEO von Candela zur Indienststellung der "Nova" am Dienstag. Rund zehn Jahre hat es gedauert, bis Candela es geschafft hat, eine erste Fähre in Stockholm zu elektrifizieren. 2014 hatte Hasselskoog Experten aus den Bereichen der Hydrodynamik, elektrischen Antriebstechnik, Mechatronik, Computersimulation und Software zusammengebracht, um schrittweise Elektro-Tragflächenboote wie das Elektro-Hydrofoil-Sportboot C-8 und die Fähre P-12 zu entwickeln und zu bauen.

Auf ihrer Jungfernfahrt legte die Elektro-Fähre von einer Anlagestelle auf Ekerö, einem der schnell wachsenden Inselvororte Stockholms ab. Die Fähre, die bis zu zwölf Personen aufnehmen kann, verbindet nun Ekerö mit der Innenstadt Stockholms bis zum Stockholmer Rathaus. Die Strecke ist rund 15 km lang und wird von der Fähre innerhalb von 30 Minuten zurückgelegt. Zum Vergleich: Eine dieselbetriebene Fähre benötigt für die gleiche Strecke etwa doppelt so lange.

Die P-12 reduziert dabei die schädlichen CO₂-Abgasemissionen erheblich. Dabei hilft die Hydrofoil-Technik, die das Tragflächenboot bei einer bestimmten Geschwindigkeit aus dem Wasser hebt, den Widerstand des Rumpfes im Wasser senkt und somit bis zu 80 Prozent an Energie einspart. Der Betrieb des Elektrobootes erfolgt ausschließlich mit Strom aus Erneuerbaren Energien.

Die Candela P-12 kann innerhalb der Stadtgrenzen auch deutlich schneller fahren als Fähren, die Bugwellen erzeugen. Denn Stockholm hat spezielle Kielwasserreglungen mit Geschwindigkeitsbegrenzungen für Boote im innerstädtischen Betrieb erlassen, die herkömmliche Boote ausbremsen.

Die "Nova" ist das Erste von insgesamt zehn Elektro-Tragflächenbooten, die in Stockholm eingesetzt werden und dieselbetriebene Fähren ersetzen sollen. Stockholm besteht aus rund 30.000 Inseln und betreibt mit 70 Booten eine große Flotte öffentlicher Verkehrsmittel für Wasserstraßen. Zusammen verbrauchen sie mehr fossile Treibstoffe als sämtliche Busse und Bahnen der Stadt. Dabei transportieren sie aber nur einen sehr kleinen Anteil an Fahrgästen. Die Candela-Elektrofähren sollen dazu beitragen, den innerstädtischen Schiffsverkehr ökologischer zu gestalten.

(olb)