Canon zeigt Cinema-Kamera EOS C80 mit 6K-Auflösung und Stacked-Sensor

Die neue Cinema-Kamera Canon EOS C80 spricht mit bis zu 180 Bildern die Sekunde und dreifachen Base-ISO für besseres Rauschverhalten vor allem Videoprofis an.

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Frau mit Canon eos c80

(Bild: Canon)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Tom Leon Zacharek
Inhaltsverzeichnis

Der größte Unterschied ist bei der Canon EOS C80 der neue Sensor, bei dem es sich um einen Stacked-CMOS-Sensor handelt, der 6K-Vollformataufnahmen mit einem Dynamikumfang von 16 Belichtungsstufen möglich machen soll.

c't Fotografie 5/24

Dazu kommen Wiederholraten von 30 Bildern pro Sekunde bei 6K- (6.000 x 3.164 Pixel), 120 Bildern pro Sekunde bei 4K- (4.096 x 2.160 Pixel) und 180 Bildern pro Sekunde bei 2K-Auflösung (2.048 x 1.080 Pixel). Auch ein dreifacher Base-ISO (Grundempfindlichkeit) ist Teil des neuen Sensors der EOS C80. Dieser liegt bei ISO 800, ISO 3.200 und ISO 12.800 und soll für ein besseres Rauschverhalten sorgen.

Grundempfindlichleit (Native ISO oder Base ISO)
Bei der sogenannten Nennempfindlichkeit des Sensors (Native ISO oder Base ISO) findet weder eine Verstärkung der ausgelesenen Spannung statt, die der Sensor ausgibt, noch eine Abschwächung. Dieses "sauberste Signal", wie es der amerikanische Landschaftsfotograf Rich Seiling nennt, liefert in der Regel die optimale Bildqualität mit dem größtmöglichen Dynamikumfang und dem geringsten Rauschen. Technisch korreliert es mit der besten Auslastung der Fotodiode bis kurz vor der Sättigung, also der größtmöglichen Speicherkapazität für Elektronen.
Sensoren mit "Dual Conversion Gain" (DCG), oft Dual-Gain-Sensoren genannt, haben zwei unterschiedliche Verstärkerstufen für das elektrische Signal, also praktisch zwei verschiedene Grundempfindlichkeiten. Bei höheren ISO-Zahlen schaltet ein Transistor von einem großen auf einen kleineren Ladungsspeicher um – wenn man ohnehin nur kleine Ladungen sammelt, lässt sich so die Spannung vergrößern. Damit bekommt man das Beste aus zwei Welten. Bei viel Licht und niedrigem ISO-Wert erhält man ein geringes Photonenrauschen und einen hohen Kontrastumfang, bei wenig Licht und hohem ISO-Wert ein niedriges Ausleserauschen durch einen erhöhten Spannungswert.
Mehr zum Thema finden Sie im h+ Artikel von Sandra Petrowitz – Kamerasensoren erklärt: So wird aus Licht ein Bild

(Bild: Canon)

Standardmäßig kommt die EOS C80 mit einem RF-Bajonett für Canons eigene Optiken des spiegellosen R-Kamerasystems. Aber auch Objektive anderer Hersteller sollen mit einem PL-RF-Adapter nutzbar sein, was vor allem professionelle Filmemacher und Content Producer freuen dürfte.

Der Formfaktor hat sich gegenüber dem alten Modell nicht verändert, einzig dem Joystick zum Navigieren durch die Menüs wurde eine leicht andere Position zugewiesen. Neu sind ein abnehmbarer Griff oben auf der Kamera sowie ein Multifunktions-Zubehörschuh für Audio-Equipment.

(Bild: Canon)

Weiterentwickelt wurde auch der Autofokus, welcher, wie bei den spiegellosen Systemkameras von Canon gewohnt, Gesichts-, Augen- und Kopfverfolgung bietet. Neu sind bei der EOS C80 laut Canon eine Körper- und Tierverfolgung. All das basiert auf der bekannten Dual-Pixel-Sensor-Technologie des japanischen Kameraherstellers.

Unterstützt wird das Videoformat 12-Bit-Cinema-RAW-Light mit bis zu 6K 30p, das Anfang des Jahres auch auf anderen Cinema-Kameras der Marke per Firmware-Update eingeführt wurde, sowie zwei MP4-Videoformate, XF-AVC S und XF-HEVC, die nun auch bei Canon verfügbar sind.

Canon spendiert der EOS C80 eine Virtual-Reality-Funktion (VR), die auf Canons eigenes RF 5.2mm F2.8 L Dual-Fisheye-Objektiv optimiert wurde und beispielsweise für virtuelle Rundgänge oder VR-Filme genutzt werden kann.

(Bild: Canon)

Canon ruft für die EOS C80 5900 Euro auf, 680 Euro mehr als für das Vorgängermodell EOS C70. Verfügbar soll sie ab November 2024 sein. Wer die Kamera vorab schon einmal in den Händen halten will, kann sein Glück auf der IBC in Amsterdam vom 13. bis 16. September 2024 versuchen, dort stellt Canon die Kamera nach eigenen Angaben für Besucher aus.

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