Carl Zeiss eröffnet Technologiezentrum in Indien

Der deutsche Hersteller baut seine Präsenz in Indien aus und will seine Belegschaft dort bis zum Jahr 2028 verdoppeln.

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ZEISS-Gruppe Oberkochen​

ZEISS-Gruppe Oberkochen

(Bild: ZEISS)

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Von
  • Andreas Knobloch

Das deutsche Optikunternehmen Carl Zeiss AG hat am Montag sein erstes Global Capability Center (GCC) in Indien eröffnet und plant, die Zahl seiner Mitarbeiter dort in den kommenden drei Jahren zu verdoppeln.

Das Zentrum in der südindischen Millionenstadt Bengaluru wird laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters Funktionen rund um Cloud Computing, Cybersicherheit und Netzwerkbetrieb unterstützen und auch Softwaredienste für die Medizintechnik-Tochter Carl Zeiss Meditec AG entwickeln. Das Zentrum soll den großen Pool an IT-Talenten in Bengaluru nutzen, um Technologielösungen voranzutreiben und die globalen Forschungs- und Entwicklungskapazitäten von Zeiss zu erweitern. Die Strategie zielt darauf ab, die Entwicklung und Kommerzialisierung von Spitzenprodukten zu beschleunigen, einschließlich KI-gesteuerter Diagnostik und intelligenter optischer Geräte. Reuters zufolge haben sich die indischen GCC in den vergangenen Jahren "von kostengünstigen Outsourcing-Drehscheiben zu lokalen Niederlassungen globaler Unternehmen entwickelt". Indien beherbergt heute über 4.000 solche Zentren, von denen fast 40 Prozent auf Karnataka entfallen, den Bundesstaat, dessen Hauptstadt Bengaluru ist.

Carl Zeiss beschäftigt derzeit 2.500 Mitarbeiter in Indien. Das Unternehmen plant, diese Zahl in den nächsten drei Jahren auf 5.000 zu erhöhen. So will das Unternehmen unter anderem die Zahl seiner hochqualifizierten Ingenieure von derzeit 600 bis 2025 verdoppeln, wird Dhaval Radia, der Finanzchef der Indien-Sparte des Unternehmens, von indischen Medien zitiert. Die meisten der Neueinstellungen werden Radia zufolge in den Bereichen angewandte Forschung, Medizintechnik, Software-Services, Unternehmens-IT, einschließlich Cybersicherheit, IT- und Netzwerkwartung, digitale Transformation erfolgen. Auch sollen Talente gefunden werden, die in der Lage sind, Zukunftstechnologien und -systeme für den gesamten asiatisch-pazifischen Markt mit Ausnahme Chinas zu entwickeln.

Neben technischen Mitarbeitern werden auch Mitarbeiter für eine neue Produktionsstätte von Zeiss in Bengaluru eingestellt. Die wurde für 30 Milliarden Rupien (334 Millionen Euro) errichtet und soll 2025 in Betrieb gehen. Das neue Werk ist die größte Investition, die die Zeiss-Gruppe jemals außerhalb Deutschlands getätigt hat. Carl Zeiss hat sein Engagement in Indien in den letzten 25 Jahren stetig ausgebaut. Derzeit verfügt das Unternehmen nach eigenen Angaben über drei Produktionsstätten in Indien und etwa 40 Vertriebs- und Service-Niederlassungen im Land.

Zusätzlich zum Forschungs- und Entwicklungsprogramm kündigte Zeiss Indien der indischen Tageszeitung Business Standard zufolge eine Zusammenarbeit mit der Regierung von Karnataka an, um in den ländlichen Regionen des Bundesstaates den Zugang zu qualitativ hochwertiger Augenheilkunde zu erleichtern. Das Aloka Vision Programme soll in den kommenden drei Jahren 100.000 Menschen erschwingliche Augenbehandlungen ermöglichen.

(akn)