"Cyber Valley" entwickelt Software für Aufmerksamkeitstraining

Experten verschiedener Disziplinen forschen im Verbund "Cyber Valley" an intelligenten Systemen. Auch im Bereich Bildung soll künstliche Intelligenz helfen.

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Barton Fink hätte in dem gleichnamigen Film von 1991 eine Aufmerksamkeitssoftware vielleicht weitergeholfen.

(Bild: 20th Century Fox)

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Von
  • dpa

Kann künstliche Intelligenz ganz praktisch etwa Schüler darin unterstützen, sich beim Lernen besser zu konzentrieren? Daran arbeiten Experten verschiedenster Disziplinen im Forschungsverbund "Cyber Valley" in Stuttgart und Tübingen.

Maria Wirzberger von der Universität Stuttgart ist Teil des Netzwerks, das vor ein paar Tagen seinen fünften Geburtstag feierte, und arbeitet aktuell an der Weiterentwicklung einer Software, die als Aufmerksamkeitstraining konzipiert ist. Ziel des Systems ist es laut Wirzberger, Menschen so zu unterstützen, dass sie bestimmte Aufgaben auf ein selbst definiertes Ziel hin konzentriert bearbeiten können. Anwendbar sei es zum Beispiel auch, wenn jemand plane, einen Text zu schreiben und an diesem beispielsweise 30 Minuten lang schreiben wolle. "Falls jemand dann von dieser Aufgabe abgelenkt wird, gibt das System ein Feedback, wie wertvoll es wäre, wieder zur eigentlichen Aufgabe zurückzukehren", sagt Wirzberger.

Die Software nutzt laut Wirzberger dabei Informationen dazu, welche Aktivitäten am Computer geplant sind, damit sie vorhersagen kann, wann die Aufmerksamkeit nachlässt. "Je mehr die Fertigkeit aufgebaut wird, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, desto stärker soll die Software in Zukunft ihre Unterstützung zurücknehmen. Wie ein Gerüst, das nach und nach immer weiter abgebaut wird."

In die Entwicklung der Software flossen Erkenntnisse aus der Psychologie, Didaktik und Softwareentwicklung mit ein. Aktuell forscht die Professorin an der Weiterentwicklung der Software, die sie anpassungsfähiger machen soll. "Denn wir wollen das System so gestalten, dass die Technik nicht etwas ist, wovon die Lernenden abhängig sind, um überhaupt erst arbeiten zu können." Vielmehr steht der Kompetenzerwerb im Mittelpunkt: Selbst zu lernen, sich konzentrieren zu können, um dann auch ohne Hilfe der Technik konzentriert zu bleiben. Deshalb sei es wichtig, dass die Unterstützung durch das System schrittweise zurückgenommen werde.

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(anw)