CeBIT: App soll Foto-Überweisung möglich machen

Kein Abtippen, kein Umweg zur nächsten Bankfiliale: Auf der CeBIT wurde eine App vorgestellt, die Überweisungen via Foto möglich machen soll. Ein Revival des Überweisungsformulars?

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Von
  • dpa

Vom Papier zum digitalen Datensatz: Auf der CeBIT hat die Software-Firma GFT jetzt gezeigt, wie das Überweisungsformular mit einer Handy-App direkt zur Bank übertragen werden kann. Der Kontoinhaber fotografiert das ausgefüllte Formular mit der Kamera des Mobiltelefons. Dann wird das Bild von einer Texterkennungssoftware gelesen. Die so herausgezogenen Daten werden dann zum Bankserver übertragen, wo die Buchung erfolgt. Zunächst soll die App Kunden der Deutschen Bank zur Verfügung stehen, Interesse gebe es auch bei der Commerzbank und den Sparkassen, so GFT-Manager Bernd-Josef Kohl.

Die Anwendung soll nach dem Abschluss weiterer Tests kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Damit würde der Gang in die Filiale oder das eigenhändige Ausfüllen von Online-Banking-Formularen überflüssig werden.

Keine Konkurrenz für das herkömmliche Online-Banking

Die derzeitige Version des Programms läuft auf dem iPhone von Apple, in Zukunft sollen weitere Geräte unterstützt werden. Die Deutsche Bank will die Foto-Funktion in ihre mobile App "Meine Bank" integrieren. Eine direkte Konkurrenz zum herkömmlichen Online-Banking sieht Heinz Beeck, Direktor des Online-Geschäfts bei der Deutschen Bank, nicht. Die Neuentwicklung im Auftrag des Instituts sei für Kunden gedacht, die weiter das Überweisungsformular auf Papier verwenden wollten: "Viele Menschen ziehen ja auch nach wie vor Kontoauszüge am Automaten."

Die Nutzung der App sei sehr sicher, betonte GFT. Dateneingabe und Identität des Bankkunden würden zweifach geprüft. Deutsche-Bank-Experte Michael Koch schätzt das Marktpotenzial der Foto-Überweisung auf 20 bis 30 Prozent der Privatkunden. (ssi)