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CeBIT-Preview: Die Welt funkt, walkt und rennt

D-Link, T-Mobile, Samsung und Toshiba haben auf der CeBIT-Preview in Hamburg ihre Neuheiten für die CeBIT 2008 angekündigt.

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Von
  • Detlef Borchers

Einen Tag nach der Freigabe der Ultra-Wideband-Frequenzen (UWB) durch die Bundesnetzagentur hat D-Link auf der CeBIT Preview in Hamburg erste Produkte für die auf UWB aufsetzende Verbindungstechnik Wireless USB (WUSB) angekündigt. T-Mobile nutzte die Messevorschau, um zum 1. Februar Web'n'Walk-Flatrates für das mobile Surfen, neue Surfgeräte und eine professionelle Mail-Weiterleitung anzukündigen. Samsung warb schließlich als Sponsor des CeBIT Charity Run. Toshiba kündigte an, weiterhin verstärkt auf HD DVD zu setzen, komplett mit Preissenkungen für seine HD-DVD-Player.

Wireless USB (802.15.3a) arbeitet als Nahfunktechnik im Frequenzbereich von 3,1 bis 10,6 GHz und kommt mit 0,6 Milliwatt Sendeleistung über drei Meter Entfernung auf eine Transferrate auf 480 MBit/s. Bei zehn Metern sind immer noch 110 MBit/s möglich. Nun hat die Bundesnetzagentur eine EU-Richtlinie umgesetzt und den Frequenzbereich von 6,0 bis 8,5 GHz freigegeben, die Sendeleistung jedoch auf 10 Nanowatt beschränkt. Für diesen "europäischen" Standard hat D-Link zur CeBIT externe Adapter angekündigt, die um 100 Euro kosten und vor allem gegen Bluetooth antreten sollen. Die geringere Senderleistung soll laut D-Link dennoch reichen, um die volle Geschwindigkeit von 480 MBit/s zu realisieren.

T-Mobile will noch vor der CeBIT seine Marktstellung ausbauen und kündigte zum 1. Februar das Flatrate-Paket e-Mail Pro an, das 9,95 Euro kosten und für 30 Handymodelle verfügbar sein soll. Im Unterschied zur alten 4-Euro-Mailflatrate erlaubt die teurere Variante den Mail-Versand mit Dateianhängen. Außerdem lassen sich mit einem Desktop-Asisstenten PIM-Daten synchronisieren. Kunden können die nur im Inland funktionierende Mail-Weiterleitung einen Monat kostenlos testen, ehe sie die Flatrate bestellen, die mit einer Mindestlaufzeit von drei Monaten zu haben ist.

Ebenfalls im Feburar kommen zwei Tagesflatrates zum Surfen ohne Volumenbeschränkung ins Angebot, die als Postpaid-Version (web'n'walk Dayflat) 4,95 Euro kosten soll und zu einem bestehenden Vertrag hinzugebucht werden kann. In der Prepaid-Variante (Xtra web'n'walk Dayflat) soll sie 7,95 Euro kosten, als Aktionspreis zur Einführung zahlt man bis zum 30. April 2008 ebenfalls nur 4,95 Euro. Die Tagesflatrate gilt jeweils von 0 bis 24 Uhr und nicht etwa 24 Stunden lang. Eine um 23 Uhr gestartete zweistündige Surfsession läuft über zwei Tage und wird mit 9,90 Euro berechnet.

Für die Prepaid-Version benötigt man den USB-Web'n'walk-Stick, der den UMTS-Datendienst HSDPA mit maximal 3,6 MBit/s für den Datenempfang nutzt. Postpaid-Kunden erhalten den Stick für einen Euro, alternativ können sie eine web'n'walk-ExpressCard bekommen, die via HSDPA maximal 7,2 MBit/s erreichen und zusätzlich HSUPA mit maximal 1,4 MBit/s für die Senderichtung bieten soll. Vertragskunden müssen beim Buchen der Postpaid-Version mit 24 Monaten Laufzeit beachten, dass die Laufzeit des Telefonie-Vertrags sich dadurch unter Umständen verlängert.

Neben den weichen Surfoptionen stellte T-Mobile zwei neue Endgeräte vor: Das Ameo 16 GB, ein Surfterminal im PDA-Kingsize-Format von HTC, das sich von seinem Vorgänger um die auf 16 GByte verdoppelte Plattenkapazität, schnelleres HSDPA, sowie die auf die Version 6.1 aktualisierte Windows-Mobile-Version unterscheidet, soll mit dem Tarif Relax 100 460 Euro kosten. Dazu kommt das ebenfalls von HTC gefertigte MDA Touch Plus, ein Schiebehandy mit Tastatur und Touchscreen-Bedienung für 90 Euro (ebenfalls im Tarif Relax 100).

Samsung setzt zur CeBIT auf Widescreen-Displays, wobei ein anflanschbarens Thin-Client-Display der Renner sein soll. Die Idee ist hier, statt eines Doppelbildschirms einen kleinen Zweitbildschirm am Laufen zu haben, auf dem nur Betriebssysteminformationen angezeigt werden. Viel Kunden-Resonanz verspricht sich Samsung außerdem von Einsteigernotebooks wie dem 12"-Modell P200 und dem 17"-Modell R700, die jeweils 999 Euro kosten sollen. Hohe Beteiligung wünschen sich die Manager für den von Samsung gesponserten Carity Run. Zu diesem Halbmarathon (14 km) direkt auf dem Messegelände werden 2000 langlaufende IT-Spezialisten erwartet, der Erlös geht an "Kinder in Not".

Toshiba nutzte die Preview-Veranstaltung, um mit dem Portégé M700 ein neues Top-Notebook vorzustellen, das auch als Tablet-PC genutzt werden kann und mit einer "Doppelgarantie" punkten will: Wird im Garantiezeitraum eine Reparatur fällig, will man außer der Reparatur den kompletten Gerätepreis erstatten. Weiterhin plant die Firma mit der Toshiba Gigashot ein neues Marktsegment zu betreten und hofft, von ihrer Marktführerschaft bei kleinen Festplatten zu profitieren. Diese werden nicht nur in Apple-Rechnern eingebaut; auch der erste Full-HD-Camcorder kommt mit einer 100-GByte-Platte, die erschütterungsfrei in einem speziellen Gel gelagert ist. Toshiba kündigte auf der Preview außerdem an, dass man weiterhin HD DVD unterstützen werde. Der Treueschwur kam zusammen mit einer Preissenkung bei HD-DVD-Rekordern, "um die Hardwarebasis in den Haushalten zu erhöhen". So soll der EP 30 unter 200 Euro kosten, der EP 35 unter 300 Euro. Ausschlaggebend für das Festhalten an HD DVD ist laut Toshiba die exzellente Web-Anbindung und die bessere Netzwerkfähigkeit dieser Technik. (Detlef Borchers) / (rop)