Textron: Pipistrel-Übernahme für eine nachhaltige Luftfahrt

Textron drängt in den Markt der nachhaltigen Luftfahrt. Der slowenische Elektroflugzeugbauer Pipistrel soll dabei helfen.

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(Bild: Pipistrel / Business Wire)

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Das Luftfahrtunternehmen Textron, unter dessen Dach unter anderem die Flugzeughersteller Cessna, Beechcraft und Bell produzieren, hat mit dem slowenischen Elektroflugzeugbauer Pipistrel eine Vereinbarung zur Unternehmensübernahme geschlossen. Das teilte Textron am Donnerstag mit. Pipistrel soll demnach eigenständig bleiben. Das Unternehmen erhalte nach der Übernahme Zugang zu konzernweiten Ressourcen, technischem und regulatorischem Fachwissen. Damit sei es dem Unternehmen möglich, die Entwicklung und Zertifizierung von Elektro- und Hybridflugzeugen zu beschleunigen.

Textron verspricht sich von dem Kauf von Pipistrel viel. Die Kenntnisse von Pipistrel im Elektroflugzeugbau will Textron konzernweit nutzen, um schnell in den Markt der nachhaltigen Luftfahrt voranzukommen. Textron plant dazu, nach der Übernahme mit Textron eAviation einen eigenständigen Geschäftsbereich aufzubauen, der sich auf die Entwicklung von Elektro- und Hybridflugzeugen konzentriert. Dabei soll eine Vielzahl neuer Flugzeuge für eine breite Palette an Kunden entwickelt werden, sagt Textron-Chef Scott Donnelly. Konkret sollen dies nachhaltige Flugzeuge "für die urbane Luftmobilität, die allgemeine Luftfahrt, den Frachtverkehr und für Spezialmissionen" sein.

Pipistrel soll nach abgeschlossener Übernahme ein Teil von eAviation werden. Geplant ist der Abschluss der Transaktion noch im zweiten Quartal 2022. Einen Kaufpreis nannten beide Unternehmen zunächst nicht. Teil der geschlossenen Vereinbarung sei es, dass Pipistrel seinen Hauptsitz, die Forschung und Entwicklung sowie die Produktion in Slowenien und Italien behält. Ivo Boscarol, Gründer und Geschäftsführer von Pipistrel, wird dem Unternehmen über zwei Jahre in beratender Funktion zur Seite stehen und Minderheitsaktionär sein.

Pipistrel wurde 1989 gegründet, nachdem Boscarol bereits 1987 eine Lizenz zum Bau von Flugzeugen erhalten hatte. Zunächst konzentrierte sich Pipistrel auf die Entwicklung und Produktion klassischer Ultraleichtflugzeuge (UL) in Form von gewichtskraftgesteuerten Trikes. Ab 1995 folgte dann mit dem Pipistrel Sinus ein aerodynamisch gesteuertes UL. Seit 2000 widmet sich Pipistrel zusätzlich der Entwicklung und Produktion von Elektroflugzeugen, darunter der Pipistrel Taurus Electro, ein zweisitziger Motorsegler mit klappbarem 40-kW-E-Triebwerk. Die vierte Generation des Taurus gewann 2011 die NASA CAFE Green Flight Challenge, ein Wettbewerb der NASA zur Förderung alternativer Flugzeugantriebe. Daneben bietet Pipistrel noch die Elektroflugzeuge Alpha Electro und Velis an.

Elektro-Kleinflugzeug Pipistrel Elektro Alpha (8 Bilder)

Der Prototyp "Wattsup" wurde gemeinsam mit Siemens entwickelt.
(Bild: Pipistrel)

(olb)