Bildungsexperten: KI kann in der Schule beim Lernen und Bewerten helfen

Wissenschaftler der Kultusministerkonferen haben sich Gedanken darĂĽber gemacht, ob und wie KI im Schulunterricht eingesetzt werden kann.

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(Bild: creo2/Shutterstock.com)

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Künstliche Intelligenz kann sinnvoll in Schulen eingesetzt werden, meinen Bildungsexperten, sie sehen darin sogar großes Potenzial. Allerdings müssten Voraussetzungen und Bedingungen erfüllt sein, damit Instrumente wie ChatGPT verantwortungsvoll eingesetzt werden. Das geht aus einem Papier der Ständigen Wissenschaftliche Kommission (PDF) der Kultusministerkonferenz hervor, das am Mittwoch veröffentlicht wurde.

"Lernende können im ungünstigen Fall durch die Nutzung von LLM lernförderliche Arbeitsaufträge auslagern", heißt es in dem Papier "Large Language Models und ihre Potenziale im Bildungssystem". Ein Verbot von LLM sei dennoch weder angemessen noch realistisch. Es gebe darin lernförderliche Potenziale und sie hätten eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung, daher sollten sie produktiv genutzt werden.

In der Forschung sei die Nutzung von Künstlicher Intelligenz keineswegs unerwünscht oder gar verboten, schreiben die 15 Bildungsexperten von deutschen Universitäten. In der Schule könnten LLM die Lernenden vor allem dann unterstützen, wenn sie über hohe fachliche, Schreib-, Lese- und digitale Kompetenzen verfügen wie Grundlagenwissen über KI und LLM, ein hohes Reflexionsvermögen und Beurteilungskompetenz. "Vor diesem Hintergrund sollten Texte in Schulen und Hochschulen auch unter Zuhilfenahme von LLM geschrieben werden können."

Gleichzeitig plädiert die Kommission dafür, dass auch zukünftig die Schreibkompetenz in der Schule ohne LLM systematisch aufgebaut wird, LLM sollten erst in höheren Klassenstufen eingesetzt werden. Dafür müsssten Lehrkräfte ausgebildet und lizenzrechtliche und datenschutzrechtliche Barrieren abgebaut werden.

"KI kann und sollte Lehr-Lernprozesse unterstützen, die finale Entscheidung bzw. Bewertung und die Verantwortung für das Endprodukt muss beim Menschen liegen", heißt es in dem Papier. Aufgaben unreflektiert an LLM zu übergeben könne zu Fehlern, Ungerechtigkeiten und Kompetenzverlust führen. Lerninhalte und Prüfungen müssen den Kriterien von Wahrheit, Fairness, Objektivität, Validität und Reliabilität unterliegen.

Im ersten Schritt müssten LLM bei "offener Fehlerkultur" systematisch erprobt werden, schreiben die Experten. Es müssten spezifische Tools entwickelt werden, das heißt, "LLM müssen mit qualitativ hochwertigen, fachspezifischen Daten trainiert werden, um für den Bildungskontext zuverlässig und valide zu funktionieren". Dabei sollten LLM erst ab der Sekundarstufe eingesetzt werden und dann "angepasst an die Bildungsetappen". KI-basierte Tools könnten Lehrkräfte bei der Bewertung unterstützen, allerdings müsse die Verantwortung in menschlicher Hand bleiben. Wichtig sei auch, dass staatliche Organisationen sicherstellen, dass alle Lernenden und Lehrenden in Bildungseinrichtungen einen kostengünstigen oder kostenfreien Zugriff auf KI-Systeme haben.

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Technologische, ethische und rechtliche Probleme können infrage stellen, ob LLM im Unterricht rechtmäßig eingesetzt wird. Daher müsse die Bildungspolitik dafür sorgen, "LLM in geeignete Lernplattformen zu integrieren oder Commons-Alternativen zu entwickeln, deren Funktionsumfang und Verzerrungen bekannt sind und frei beforscht werden können". Für rechtliche und ethische Grauzonen seien klare Regulierungen zu treffen.

(anw)