Chefgehälter im öffentlichen Dienst: IT-Betriebe zahlen eher durchschnittlich
Einer Studie zufolge liegen öffentliche IT-Betriebe bei der Managementvergütung deutlich unter dem, was etwa Sparkassen oder Stadtwerke ihren Spitzen zahlen.
Die Chefgehälter öffentlicher IT-Unternehmen liegen im Vergleich zu anderen Spitzenjobs bei Bund, Ländern und Kommunen nur knapp über dem Durchschnitt, wie eine Studie der Zeppelin-Universität nahelegt. Demnach brächten die IT-Vorstände im Median 169.000 Euro brutto im Jahr nach Hause, wozu noch variable Vergütungen in Höhe von bis zu 25.000 Euro kommen. Der Durchschnitt öffentlicher Chefjahresgehälter liege bei 167.000 Euro im Median – und 28.000 Euro variabel.
Mit der Topgruppe können die IT-Chefs nicht mithalten: Ganz vorn liegen laut der Studie Sparkassen-Vorstände mit 390.000 Euro (dazu 38.000 Euro variabel), darauf folgen Spitzenposten bei Flug- und Seehäfen (278.000 Euro fest und 84.000 variabel), im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (250.000 Euro fest), bei Stadtwerken und Versorgern (231.000 Euro fest und 41.000 Euro variabel) und Krankenhäusern (222.000 Euro fest und 43.000 Euro variabel).
Kleine Datenbasis, große Intransparenz
Die deutlichen Unterschiede erklärten sich zunächst über die in den Branchen sehr unterschiedlich großen Unternehmen, führen die Studienautoren aus; jedoch bestünden auch bei gleich großen Unternehmen unterschiedlicher Branchen Vergütungsunterschiede. So liege etwa ein Top-Management-Mitglied in einem eher größeren IT-Betrieb (über 246 Angestellte) bei einem im Median-Bruttojahresgehalt von 238.000 Euro. Aber auch hier obsiegten Sparkassenvorstände, selbst wenn sie einer kleineren Sparkasse (unter 223 Angestellte) vorstehen, wo der Median bei 293.000 Euro liege.
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Ebenfalls kommt hinzu: Im Feld der öffentlichen IT-Betriebe ist die Datenlage überaus dünn, gerade einmal zehn Betriebe legten die Gehälter offen. Das sehen die Studienautoren im Kontext einer generell im öffentlichen Sektor weitverbreiteten Intransparenz. So veröffentliche nur ein Bruchteil der rund 7000 öffentlichen Unternehmen in Deutschland personenbezogene Gehaltsdaten. Lediglich rund 20 Prozent der Top-Management-Mitglieder auf kommunaler Ebene legten ihre Vergütung offen, auf Bundes- und Länderebene seien es 42,2 Prozent. In 239 Kommunen lege sogar überhaupt kein Chef sein Gehalt offen. "Es muss eine vollständige Vergütungstransparenz, einschließlich häufig umstrittener Altersversorgungen, hergestellt und die Vergütung in der Vergleichsgruppe diskutiert werden. Übergreifend braucht es Fair Pay und keine Neiddebatten", forderte Studienmitautor Professor Ulf Papenfuß.
Zieht man zum Vergleich von Personalportalen erhobene Gehaltsdaten für C-Level-Posten in der IT heran, klingen 169.000 Euro Jahresgehalt trotz der dünnen Datenbasis plausibel. So hat etwa der Personaldienstleister Robert Half für Chief Technology Officer 120.000 Euro brutto Mediangehalt im Jahr ermittelt, für Chief Security Officer 149.000 Euro und für Chief Information Officer 166.000 Euro. Gehalt.de kennt zudem noch den IT-Leiter, der auf ein Mediangehalt von 147.900 Euro brutto im Jahr kommt. Mehr erhält nur noch der Chief Information Officer mit 191.400 Euro. Auch hier könnte man also das Fazit ziehen: Wenn's um Geld geht, Sparkasse.
(axk)