Cherry-Börsengang: Aktie soll zwischen 30 Euro und 38 Euro kosten
Der Tastaturhersteller Cherry hat den Ausgabepreis seiner Aktien festgelegt. Die Platzierung soll bis zu 494 Millionen Euro einbringen.
Der Tastaturhersteller Cherry hat die Preisspanne für seinen geplanten Börsengang Ende Juni auf 30 bis 38 Euro je Anteilsschein festgelegt. Auf dieser Basis würde die Marktkapitalisierung bei 729 bis 923 Millionen Euro liegen, teilte das Unternehmen am Dienstag in München mit. Aus einer Kapitalerhöhung sollen 4,3 Millionen neue Aktien herausgegeben werden. Zusätzlich wird der aktuelle Eigentümer inklusive Mehrzuteilungsoption bis zu knapp 8,7 Millionen bestehende Papiere verkaufen. Sollten alle Aktien platziert werden, wird der Streubesitz demnach voraussichtlich bei rund 53 Prozent liegen.
Bei einer Platzierung aller Aktien erwartet der Cherry-Vorstand einen Gesamterlös zwischen 390 und 494 Millionen Euro. Rund 140 Millionen Euro will das Management in das Wachstum oder den Schuldenabbau stecken. Der Angebotszeitraum beginne am Mittwoch (16. Juni) und ende voraussichtlich am 23. Juni 2021. Der erste Handelstag an der Frankfurter Börse sei für den 29. Juni geplant.
Gesteigerter Umsatz
Cherry wurde nach eigenen Angaben 1953 in Highland Park im US-Bundesstaat Illinois gegründet und verlegte 1967 seinen Standort nach Deutschland. Im ersten Quartal 2021 sprang der Umsatz nach Cherry-Angaben um mehr als ein Drittel auf 37,7 Millionen Euro. Unter Gamern ist das Unternehmen vor allem für seine klickenden mechanischen Tastaturen bekannt, von denen sie sich beim Spielen höhere Präzision erhoffen. Cherry bietet neben Tastaturen auch andere Peripheriegeräte an.
Einen großen Teil des Umsatzes von etwa 40 Prozent erwirtschaftet Cherry als Zulieferer für Hersteller wie Corsair, Logitech, Alienware und HP, die dessen Technik in eigenen Produkten verwenden. In Deutschland ist Cherry stark im Business-Bereich aktiv und liefert Peripherie für Business-Kunden – darunter auch Hardware für die Telematik-Infrastruktur im Gesundheitssystem. Das Geschäft mit eigener Gaming-Peripherie macht mit etwa 16 Prozent nur einen kleinen Anteil am Gesamtumsatz aus. Das soll sich ändern, denn Cherry will künftig stärker auf den asiatischen Markt zielen.
(olb)