Computex

Chi Mei gibt PC-Display-Marke Mirai in Europa auf [Update]

Angesichts des schwierigen Geschäfts mit der Produktion von Panels will der taiwanische Konzern seine Konsumgütersparte für LC-Displays und -TVs unter der einheitlichen Dachmarke Chimei stärken.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 18 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

In Europa hat der taiwanische Hersteller Chi Mei (Computex Halle 3, Stand G234) im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben rund 200.000 LC-Displays und circa 100.000 LCD-TVs verkauft – allesamt unter der Marke Mirai. Seit September 2005 bietet die Chi Mei-Gruppe Mirai-Produkte in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden und Skandinavien an. Weltweit ist der Konzern noch mit den Marken CMV, PolyView and Polyvision vertreten. Nun sollen alle diese Brands in der neuen Dachmarke Chimei zusammengeführt werden. Ab August will Chi Mei daher keine Mirai-Monitore und -Fernseher in Europa mehr anbieten.

Die Taiwaner wollen mit diesem Schritt das Geschäft mit Konsumgütern unter ihrer Eigenmarke stärken. Bisher agiert der Konzern über das Tochterunternehmen Chi Mei Optoelectronics (CMO) hauptsächlich als Lieferant von Panels für Hersteller von LC-Displays und -Fernsehern. Die Panel-Produzenten sind jedoch durch den anhaltenden Preisverfall stark unter Druck geraten. Chi Mei-Konkurrenten wie LG.Philips LCD kämpfen mit anhaltend roten Zahlen. Zudem gehen Analystenhäuser wie iSuppli von einem geringeren Zuwachs der Abverkäufe von LCD-TVs im laufenden Jahr aus.

Die Probleme der Panel-Produzenten kündigten sich schon Mitte des vergangenen Jahres an. Nach Einschätzung der Marktforscher von Displaybank kam es in einzelnen Fällen dazu, dass Panel-Hersteller ihre Produkte unterhalb der Fertigungskosten verkaufen mussten. Seit April zeichnet sich jedoch eine Wende ab.

Die größten Abnehmer von LCD-Panels für den Einsatz in Monitoren – Dell und Hewlett-Packard – haben ihre Abnahmekontingente für die kommenden Quartale wieder erhöht. Laut Displaybank will Dell im dritten Quartal insgesamt 7,2 Millionen Panels kaufen, in den letzten drei Monaten des Jahres sogar 7,8 Millionen. Auch HP habe angekündigt, seinen Bedarf für 2007 auf insgesamt 14,5 Millionen Stück zu erhöhen – 2006 hatte der PC-Hersteller nur 12 Millionen Panels geordert.

Die anziehende Nachfrage wirkt sich stabilisierend auf die Preise für Panels aus und beschert den Produzenten wie Chi Mei gute Aussichten, ihren Profit wieder erhöhen zu können. Sogar für den angeschlagenen Hersteller LG.Philips erwarten die Displaybank-Experten in der zweiten Jahreshälfte wieder schwarze Zahlen.

[Update] "Es handelt sich bei dem angekündigten Markenwechsel nur um ein Rebranding bei den Displays für den PC-Sektor. Fernseher wird Chi Mei in Europa auch weiterhin unter der Marke Mirai vertreiben", erläutert Rolf Forster, der als Mirai Sales Agent für den Vertrieb der Produkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortlich zeichnet. (map)