China: Hersteller sollen alle legalen Mittel ausnutzen

Huaweis Chef beteuert, dass Chinas Chipfertigung vorankommt. Xi Jinping will alle Möglichkeiten des Marktzutritts ausnutzen.

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Huawei-Logo und Schriftzug stehen in 3D auf einem Trottoir

(Bild: Rad K/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Zum ersten Mal seit 2018 hat der chinesische Präsident Xi Jinping zusammen mit der chinesischen Tech-Elite ein Symposium veranstaltet. Mit dabei waren etwa die Chefs von Huawei, Xiaomi und BYD.

Das Symposium verdeutlicht die enge Verflechtung zwischen der chinesischen Regierung und den Unternehmen. Xi Jinping bekräftigt gegenüber den CEOs: "Was auch immer vom Zentralkomitee der Partei festgelegt wird, sollte entschlossen und ohne Abstriche umgesetzt werden."

Im Gegenzug sagt der Präsident den Firmen Schutz zu: "Die legitimen Rechte und Interessen privater Unternehmen und privater Unternehmer müssen in Übereinstimmung mit dem Gesetz wirksam geschützt werden."

Die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC) und andere Abteilungen krempeln derzeit die Regelungen zum Marktzutritt um. Künftig soll gelten: "Alles, was nicht verboten ist, ist erlaubt." Das soll etwa den "fairen Zugang zu wettbewerbsfähigen Infrastruktursektoren, wichtigen nationalen wissenschaftlichen Forschungsinfrastrukturen und anderen Bereichen" stärken.

Weit interpretiert ließen sich die Aussagen auch auf die Beschaffung sanktionierter Hardware ummünzen. Die USA untersagen AMD und Nvidia den Verkauf ihrer schnellsten KI-Beschleuniger nach China. Aktuell untersuchen die USA offenbar, ob chinesische Hyperscaler im großen Still Nvidia-GPUs über Singapur beschaffen. Graumarkt-Importe wären eine Möglichkeit, die Exporteinschränkungen zu umgehen.

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Die Beteiligten bekräftigen, dass sich China auf einem guten Weg befinde, vom Westen unabhängig zu werden. Huawei-CEO Ren Zhengfei glaubt, dass sich China vom "Mangel an Kern und Seele" löst. Die Aussage bezieht sich laut der Nachrichtenagentur Reuters auf eine Metapher aus dem Jahr 1999, als ein Minister "Kern" mit Halbleitern gleichsetzte und "Seele" mit Betriebssystemen.

Insbesondere Huawei und der Chipauftragsfertiger SMIC treiben derzeit die lokale Chipfertigung voran. SMIC kann Chips mit 7-Nanometer-Strukturen produzieren, steht aktuell allerdings vor einer Wand mangels moderner Lithografie-Systeme. Der WeltmarktfĂĽhrer ASML darf etwa keine Maschinen mit extrem-ultravioletter (EUV-)Belichtungstechnik nach China verkaufen. Software-seitig koppelt sich Huawei mit HarmonyOS von Googles Android-Welt ab.

Von der Veranstaltung berichtet hauptsächlich die chinesische Zeitung People's Daily. Alle relevanten Auszüge gibt es in einem englischsprachigen Blog.

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