China fordert Entspannung mit USA für Kooperation bei Klimawandel

Die USA müsse das China-Bashing unterlassen, um besser gemeinsame Anstrengungen beim Klimawandel zu erzielen, sagt der chinesische Außenminister.

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(Bild: ND700/Shutterstock.com)

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  • dpa

Die Kooperation zwischen China und den USA im Kampf gegen den Klimawandel erfordert aus chinesischer Sicht eine Verbesserung der angespannten Beziehungen zwischen beiden Mächten. "Eine größere strategische Fehlkalkulation der USA hat zu einer plötzlichen Verschlechterung der Beziehungen in den vergangenen Jahren geführt", sagte Außenminister Wang Yi nach amtlichen Angaben vom Donnerstag in einem Video-Gespräch mit dem US-Klimabeauftragten John Kerry, der zum zweiten Mal in fünf Monaten China besucht.

Die USA müssten Entgegenkommen zeigen, sagte Wang Yi: "Der Ball ist im amerikanischen Feld." Die amerikanische Seite sollte aufhören, China "als Bedrohung und Rivalen" zu sehen. Auch müssten sie davon absehen, "China überall in der Welt einzudämmen und zu unterdrücken". Von US-Seite werde die Kooperation mit China im Kampf gegen den Klimawandel gerne als "Oase" in den Beziehungen beschrieben, die sich aber nicht lange halten lasse, betonte Wang Yi.

Kerry drängte China als größten Produzenten von schädlichen Klimagasen, "zusätzliche Schritte zur Verringerung der Emissionen zu ergreifen". Die Klimakrise müsse "mit aller gebotenen Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit" angegangen werden, zitierte ihn das amerikanische Außenministerium. Nach China sind die USA die zweitgrößten Kohlendioxidproduzenten, sodass den beiden größten Volkswirtschaften eine besondere Rolle im Kampf gegen die Erderwärmung zukommt.

In China will Kerry, der zuvor Japan besucht hatte, auch im Gespräch mit seinem chinesischen Konterpart Xie Zhenhua den Klimagipfel im November in Glasgow vorbereiten. Da Chinas Hauptstadt in der Pandemie besonders geschützt ist und Kerry anders als normale Reisende bei der Ankunft keine drei Wochen Quarantäne absolviert hat, finden seine Gespräche in Tianjin rund eineinhalb Autostunden von Peking statt. Zuletzt war der US-Klimabeauftragte im April in Shanghai. Dabei einigten sich die USA und China in einer gemeinsamen Erklärung auf eine Kooperation, um den Klimawandel einzudämmen.

(olb)