China geht verstärkt gegen Copyright-Verletzungen vor

76 in China beheimatete Websites wurden seit Beginn einer Anti-Piraterie-Kampagne im September vorigen Jahres geschlossen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 57 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Chinesische Behörden haben seit September vergangenen Jahres dafür gesorgt, dass 76 Websites wegen Copyright-Verletzungen geschlossen wurden. Das berichtet die Tageszeitung China Daily. Insgesamt sei in 172 Fällen ermittelt worden. 28 Fälle, bei denen Filme, Musik, Spiele, Bücher und Software unerlaubt verkauft oder über Tauschbörsen verbreitet wurden, bezeichnet der Bericht als "gravierend". Die Hälfte seien auf Veranlassung von ausländischen Unternehmen verfolgt worden.

Die Tageszeitung schildert als Beispiel den Film The Pacifier, der unerlaubt auf www.116.com.cn angeboten worden sei. Darüber habe sich die US-amerikanische Motion Picture Association (MPA) beschwert. Der Website-Betreiber sei daraufhin zur Unterlassung und zur Zahlung von 11.140 US-Dollar Strafe aufgefordert worden.

Die chinesische Regierung hatte zur Verfolgung von Copyright-Verletzungen im September eine Kampagne gestartet, in der solche Fälle aufgedeckt und verfolgt werden sollten. Der Chefermittler Yan Xiaohong meint laut Bericht, "wir müssen mit eiserner Hand und unermüdlich gegen Online-Piraterie und Copyright-Verletzungen vorgehen". Diese eine Kampagne werde aber nicht ausreichen.

China bereitet laut Bericht neue Telekommunikations-Regulierungen vor, auf deren Basis Beitritte zu den Urheberrechtsabkommen World Intellectual Property Organization (WIPO) Copyright Treaty sowie dem WIPO Phonograms and Performance Treaty möglich werden sollen. Überlegt würden auch Kooperationen mit Organisationen wie der MPA sowie dem Musikindustrieverband IFPI, heißt es weiter. Die chinesischen Ermittler sollen auch mit verbesserten Suchmaschinen ausgerüstet werden, um unautorisierten Musikdownloads auf die Spur zu kommen. (anw)