China will Microsoft-Monopol im Land brechen

Das Reich der Mitte hat die Entwicklung von eigenen PC-Betriebssystemen gestartet, mit denen die Windows-Marktherrschaft beendet werden soll.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 145 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

China hat die Entwicklung eigener Desktop-Betriebssysteme bekannt gegeben, die in direkter Konkurrenz zu Microsofts Windows stehen sollen. Das System Yangfan 1.0 sei in zahlreichen Büros der Verwaltungsbehörden schon im Einsatz, schreibt die chinesische Tageszeitung People's Daily in ihrer Freitagsausgabe.

Unter dem Dach des Beijing IT Industry Promotion Center hätten sich insgesamt 18 Unternehmen und Universitäten zusammengetan, berichtet die Zeitung, um mit einheimischen Programmversionen die Marktherrschaft ausländischer Software im Land aufzuweichen. Neben Yangfan werde auch an einem System mit dem Namen Qihang gearbeitet. Innerhalb eines Jahres sollen beide Systeme zur Marktreife gebracht werden und dem in China weit verbreiteten Windows den Rang ablaufen.

Pikant: Erst im Juni hatte Microsoft mit der staatlichen Entwicklungs- und Planungskommission der Volksrepublik (SDPC) eine Vereinbarung über eine Zusammenarbeit unterzeichnet. Darin ging es um die Entwicklung der chinesischen IT-Branche, in die der Redmonder Konzern insgesamt 750 Millionen US-Dollar investieren will. Dem Reich der Mitte wird mit 27 Prozent derzeit die weltweit höchste jährliche Zuwachsrate im IT-Sektor vorhergesagt.

Von den einst gepriesenen Linux-Vorzügen will China unterdessen nicht mehr viel wissen. Die führenden chinesischen Computerhersteller statten ihre Computer mittlerweile mit Windows XP aus. Darunter auch die Unternehmen TCL und Legend, die ein chinesisches Betriebssystem auf der Grundlage von Linux installieren respektive ein eigenes Linux-System entwickeln wollten. (pmz)