China will einheimische Software-Hersteller bevorzugen

Der chinesischen Regierung liegt die Empfehlung einer Planungskommission vor, beim Aufbau der IT-Infrastruktur für die Verwaltung hauptsächlich einheimische Unternehmen zu beauftragen.

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Für Softwarefirmen wie Microsoft, Oracle und andere könnte demnächst der chinesische Markt erheblich enger werden. Laut dem Wall Street Journal schlägt eine zentrale chinesische Technologieplanungs-Arbeitsgruppe (State Informationization Leading Group) Bestimmungen vor, nach denen die chinesischen Behörden einen Großteil der benötigten Software von einheimischen Entwicklern kaufen sollen.

Rund 70 Prozent der Software, die für den Aufbau der eGovernment-Infrastruktur notwendig werden, soll von chinesischen Firmen stammen; bei weiterer Software für Regierungsstellen und andere Verwaltungen soll der Prozentsatz 50 Prozent betragen. Behörden, die ausländische Software erwerben wollen, bedürfen laut dem Bericht einer Genehmigung des Finanzministeriums.

China ist 2001 der Welthandelsorganisation WTO beigetreten. Damit verknüpft ist eine Öffnung des Marktes für ausländische Unternehmen. Allerdings falle die Ausrüstung staatlicher Stellen in eine rechtliche Grauzone, sodass nicht unbedingt mit Sanktionen der WTO zu rechnen sei. Für Microsoft, laut Wall Street Journal mit 170 Millionen US-Dollar Umsatz 2002 Marktführer in China, könnten die chinesischen Pläne einen herben Rückschlag bedeuten. Dabei haben die Redmonder -- seit Beginn ihres Engagements im Reich der Mitte vor zehn Jahren dort noch ohne schwarze Zahlen -- China vor kurzem als neuen Teilnehmer im Government Security Program begrüßen können. (anw)