China schaut in Windows hinein

China hat Microsofts Government Security Program unterzeichnet und bekommt damit Einblick in den Quellcode des Betriebssystems.

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Die Volksrepublik China wird vierter Teilnehmer des Government Security Program (GSP) von Microsoft. Dafür hat das China Information Technology Security Certification Center (CNITSEC) im Auftrag der Regierung eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet, teilt Microsoft mit. Nun erhält auch China vertrauliche Informationen über Windows XP, Windows 2000, Windows CE und Server 2003 in Form von Unterlagen oder Beratungen durch Experten aus Redmond und hat die Möglichkeit, die Beziehungen durch Besuche beim Konzern zu vertiefen.

Bill Gates, der den chinesischen Präsidenten Jiang Zemin über die Einzelheiten des Programms unterrichtete, bezeichnete dies als einen sehr bedeutenden Schritt, um die Beziehungen zwischen China und Microsoft zu vertiefen. Auch der Direktor des CNITSEC, Wu ShiZhong. meinte, China werde es durch die Vereinbarung einfacher gemacht, die Sicherheitstechnik Microsofts besser zu verstehen. Dabei war das Verhältnis zwischen China und dem Redmonder Unternehmen in der Vergangenheit nicht einfach. In den zehn Jahren, seitdem das Unternehmen im Reich der Mitte engagiert ist, konnte Microsoft dort noch keinen Gewinn einfahren. China will eigene Desktop-Systeme entwickeln, um das Monopol Microsofts zu brechen. Im Sommer 2002 gab Microsoft bekannt, von 2003 bis 2005 750 Millionen US-Dollar in die chinesische IT-Wirtschaft investieren zu wollen.

Microsoft hatte das GSP Mitte Januar gestartet, um Sicherheitsbedenken auszuräumen und das Vertrauen der Regierungen in die Produkte des Redmonder Riesen zu stärken. Bisherige Unterzeichner sind die Russische Förderation, die NATO und Großbritannien. Das GSP ist Bestandteil der 2001 von Microsoft gestarteten Shared Source Initiative und der seit dem vergangenen Jahr propagierten Initiative Trustworthy Computing, die das Thema Sicherheit in den Mittelpunkt der Redmonder Bemühungen stellt. (anw)