Chinas Digital-Aufsicht geht gegen Fahrdienst-Vermittler Didi vor

Uber-Rivale Didi muss seine App aus GrĂĽnden des Datenschutzes zurĂĽckziehen, sie bleibt aber nutzbar. Gerade ausgegebene Didi-Aktien geraten schon unter Druck.

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(Bild: Didi Chuxing)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer
  • mit Material der dpa

Der chinesische Fahrdienst-Vermittler Didi Chuxing ist kurz nach seinem Börsengang in New York ins Visier der chinesischen Aufsicht geraten. Die Pekinger Cyberspace-Aufsichtsbehörde ordnete am Sonntag die Löschung der Didi-App aus chinesischen App-Stores an. Bei einer Untersuchung seien "schwerwiegende Verstöße" bei der Erhebung und Verwendung personenbezogener Daten durch Didi festgestellt worden, hieß es. Das Unternehmen müsse die Probleme zunächst lösen.

Didi teilte mit, dass es die Registrierung neuer Benutzer bereits zum 3. Juli gestoppt habe und nun daran arbeite, seine App gemäß den regulatorischen Anforderungen zu korrigieren. Nutzer, die die App bereits installiert haben, könnten sie normal weiter nutzen. Man werde vollumfänglich kooperieren, teilte der Uber-Rivale im sozialen Netzwerk Chinas Weibo mit.

Das 2012 gegründete Unternehmen mit Sitz in Peking zählt nach eigenen Angaben 377 Millionen aktive Nutzer, wie aus den offiziell bei der US-Finanzaufsicht registrierten Zahlen hervorgeht. Ende Juni ging Didi in New York an die Börse, obwohl der Fahrdienst-Vermittler 2020 einen erheblichen Umsatzrückgang aufgrund der Pandemie verkraften musste. Vorher wuchs Didi kräftig, schrieb aber bis zum ersten Quartal 2021, als es einen Gewinn von 837 Millionen Dollar gab, tiefrote Zahlen.

Die Didi-Aktie war bereits am Freitag um mehr als fünf Prozent gefallen, nachdem die Cyberspace Administration of China (CAC) eine Untersuchung des Unternehmens bekannt gegeben hatte. Bei seinem Börsendebüt Ende Juni waren die Papiere von Didi zunächst deutlich gestiegen, womit das Unternehmen zeitweise einen Börsenwert von rund 80 Milliarden Dollar erreicht hatte. Zum Vergleich: Der weltweit in rund 70 Ländern tätige US-Rivale Uber bringt es zurzeit auf eine Marktkapitalisierung von knapp 95 Milliarden Dollar.

Die Aufsichtsbehörden in Peking hatten zuletzt eine ganze Reihe chinesischer Internet-Firmen ins Visier genommen und strengere Regeln für sie angekündigt. Im April hatten Chinas Wettbewerbshüter eine Rekordstrafe in Höhe von 18 Milliarden Yuan (umgerechnet 2,3 Milliarden Euro) gegen den chinesischen Internet-Riesen Alibaba verhängt – wegen des Verstoßes gegen Wettbewerbsrecht. Im vergangenen Jahr musste Alibaba zudem kurzfristig auf Anordnung der Behörden den Börsengang seiner Finanztochter Ant Group absagen.

(fds)