Chinesische Google-Besucher werden umgeleitet

Statt bei der populären Suchmaschine landen chinesische Netznutzer bei anderen Adressen.

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Chinesische Surfer können seit Anfang des Monats nicht mehr auf Google zugreifen. Anfangs war die populäre Suchmaschine anscheinend schlicht blockiert, nun werden Google-Aufrufe umgelenkt, heißt es in US-amerikanischen Medien. Wer in der Volksrepublik www.google.com eingibt, bekommt je nach Wohnort und Wahl des Providers vom Nameserver eine andere IP-Adresse als die gewünschte geliefert. Eine der Zieladressen der Umleitungen ist die Suchmaschine der Universität Peking, heißt es in den Berichten

Chinesische Analysten kritisieren das Vorgehen, das in Zusammenhang mit dem anstehenden 16. Nationalkongress der Kommunistischen Partei im November gebracht wird. Die chinesische Regierung zeige ein Gebaren, wie es sonst nur Cracker an den Tag legten. Deshalb stößt es auch auf Kritik der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN). Allerdings gibt es keine rechtliche Handhabe gegen die Umleitung.

Neben Google ist seit kurzem auch AltaVista Ziel der Zensur. Internetnutzer im Reich der Mitte müssen aber anscheinend nicht auf Google verzichten. Sie könnten über den ursprünglich als Jux-Seite gedachten Spiegelserver elgoog auf die Suchmaschine zugreifen. (anw)